27.08.2024 Vulkan, baden, Buckelpiste und die Suche nach der Unterkunft

Gestern hatte ich noch eine Unterkunft für zwei Nächte in Breiðdalsvík gebucht. Das ist eine Hütte. Als Adresse steht nur „Breiðdalsvík, 760, Island“.
In meinem Stall ist es heute morgen sehr frisch. Der Ölradiator hat es nicht geschafft den Raum warm zu halten.
Ich hab mich immer über die Uhrzeit von Nachrichten an Whatsapp, Signal und so weiter gewundert. Ich hab hier +0 h, Färöer hat +1 h. Und Berlin +2 h. Die Uhren im Auto, iPhone usw. stellen sich selbst um. Gab es dazu nicht früher mal eine Nachricht?
Aber das ist gar nicht der Punkt. An Nachrichten in den Messenger Diensten taucht immer meine lokale Uhrzeit auf, so dass eine Nachricht die um 06:30 Deutschland Zeit geschrieben wurde bei mir um 04:30 auftaucht. War mir gar nicht so klar…

Ich werde mir heute morgen Akureyri ansehen. Ich finde einen Parkplatz mit 🔌

Es ist noch früh in Akureyri, kaum jemand ist unterwegs. Zwei Kreuzfahrtschiffe liegen im Hafen. Die Passagiere wurden offenbar noch nicht geweckt.

In der Kristjans Bakarí nehme ich Ny Malad Kaffi und eine Hinbeer Schnecke. Zimt Schnecke war nicht da.


Goðafoss der „Wasserfall der Götter“.
Eine Legende besagt, dass im Jahr 1000 n. Chr. der Gesetzeshüter Þorgeir das Christentum zur offiziellen Religion des Landes erklärte, weil er glaubte, dass religiöse Unterschiede zwischen den Christen und Heiden das Land auseinander reißen könnten. Þorgeir kehrte nach dem Parlamentstreffen nach Hause zurück und warf die Figuren der nordischen Götter in besagten Wasserfall, wobei er seinen eigenen heidnischen Glauben ablegte.

Und hier die Aufnahmen der Drohne:

Ich hab auch ein Video mit der Drohne für einen 360° Rundblick gemacht.

Das nächste Highlight sind die unterirdischen heißen Quellen von Grjótagjá und das Geothermalgebiet Námafjall, wo du verschiedene Schwefelgruben, dampfende Fumarolen und kochende Schlammbecken sehen wirst. Im Sommer führt die Tour auch zum Vulkan Krafla, der normalerweise im Winter wegen Schnee unzugänglich ist.

Drohnenaufnahmen von der Strasse zum Vulkan.

Direkt nebenan ist der Vulkan Krafla, und ein Geothermiekraftwerk. Davor gab es noch die Möglichkeit heiß zu duschen…

Bei der nächsten Etappe genießt du den Panoramablick auf den Vulkan Leirhnjúkur und den Explosionskrater Víti, der 1724 während des Mývatnseldar-Ausbruchs entstand.

An einem Teil des Kraterrandes darf laufen. Ein Drohnenverbot gab es auch nicht, so konnte ich dieses Video aufnehmen.


Gegen Mittag fahre ich zum Fosshotel, es gibt asiatische Nudeln aus der Bordküche. Das Auto bekommt auch was.

Am Ende deines Abenteuers rund um den Mývatn kannst du einen zweistündigen Aufenthalt im Naturbad am See Mývatn verbringen, dich umgeben von großen Lavafeldern entspannen und den Blick auf den See genießen.

Ich hab ein Ticket für das Schwefelbad für 14:00 gebucht. Nett, aber es riecht streng.

Dann fahre ich weiter Richtung Ostküste. Hier ein paar Eindrücke der Strasse und der Umgebung.

Die Drohne kam natürlich wieder zum Einsatz.


Je weiter ich Richtung Osten komme, um so schlechter wird das Wetter. Es ist diesig, zum Teil sehr neblig.
Um 18:45 erreiche ich den Supercharger Eglistadir, der hat 2 Stalls. Ich lade das Auto für morgen auf, und sehe mir die letzte Etappe bis zur Unterkunft an. Als Adresse hab ich Koordinaten bekommen. Die liegen in Breiðdalsvík, 760, Island.

Es gibt zwei Möglichkeiten dahin zu fahren. Da ich eine schon bei der Ankunft gefahren bin, entscheide ich mich für die Alternative über die N95. Was für eine Entscheidung! Das Auto hat genug geladen, und ich starte um 18:15 für die letzte Etappe. Es regnet etwas, aber ich komme mit den Standard 94 km/h gut voran.

Plötzlich ist da kein Asphalt mehr. Eine Schotterpiste mit zum Teil heftigen Schlaglöchern.

Dann kommt ein Hinweis auf Kurven und 17% Gefälle. Ich bin schon 10 km gefahren, und das Navi meint noch 27 km bis zum nächsten Abzweig. Immerhin könnte da die Strasse wieder besser werden.
Ich starte die Drohne.

Zwischendurch gab es 300 m Asphalt, dann wieder Buckelpiste. Erlaubt sind 80 km/h. Ich fahre 70 km/h, und merke wie das Auto auf dem Schotter in den Kurven ein wenig driftet. Wie soll man hier schneller fahren?

Dann ist es überstanden, und ich versuche die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Ich bremse nur für Schafe.

Schliesslich erreiche ich die N1, das Navi zeigt noch 3 km. Da komme ich an, da ist nichts. Strasse, Wiese rechts, Wiese links. Etwas weiter Berge und Wasser.

Ich seh mir AirBnB noch mal an. Da steht 760.

Also zurück in den Ort, und das Haus auf dem Bild suchen. Ich finde es nicht…
Da muss ich anders herangehen. ich aktualisiere die Nachrichten, und da gibt es eine Adresse!
Da fahre ich hin.

Dann finde ich das Haus doch noch. Und ich bin positiv überrascht. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und WC. WLAN gibt es auch. Alles ist relativ neu. Wieder mal Glück gehabt…

Das reicht für heute, ich mach eine Dose mit Chili con Carne warm und esse erst mal was.

Fazit:
Gefahren bin ich heute 423 km, bin auf einen Vulkan, hab gebadet und eine Schnitzeljagd zur Unterkunft doch noch geschafft.

1 Kommentar zu „27.08.2024 Vulkan, baden, Buckelpiste und die Suche nach der Unterkunft“

  1. Danke Ralf!
    Wieder tolle Fotos, auch Dank der Drohne! Bist aber wider in der Zivilisation.! Aber sind wenig Personen unterwegs! Island ist schon was Besonderes!
    Wünsche dir eine gute Nacht! Mutter

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