Variante 2 Jacobsweg von Porto nach Santiago de Compostella

Die folgende Beschreibung der einzelnen Etappen habe ich mir von der Webseite caminho-portugues/ ausgeliehen, die die Strecke von 285 km in 13 Tagen bewältigen.

1. Porto - Lavra 12 Km

Porto

Wir beginnen die Pilgerreise in Porto, der bedeutenden portugiesischen Hafenstadt an der Mündung in den Atlantik des in Spanien beginnenden Douro (in Spanien: Duero). Der natürliche Hafen in der Flussmündung hat zur wirtschaftlichen Bedeutung von Porto seit jeher beigetragen. Porto, die heimliche Kulturhauptstadt Portugals, wurde 1996 zum Weltkulturerbe erklärt. Nicht nur die reizvoll am Hang gelegene Altstadt, sondern auch das jenseits des Flusses Douro gelegene Stadtviertel mit seinen Portweinkellern laden zu einem Besichtigungsrundgang ein.

Kathedrale von Porto

Kathedrale von Porto

Bei der Kathedrale dieser Stadt beginnt unser portugiesischer Jakobsweg «Camínho Português», der uns zu Fuß in dreizehn Pilgertagen nach Santiago de Compostela bringen soll. Der Weg führt uns zuerst dem Douro entlang an die Atlantikküste, der wir dann den ganzen Tag nordwärts folgen. Erst gegen Ende der Etappe werden wir uns einige hundert Meter von der Küste entfernen. Als Ziel haben wir in Lavra den Campingplatz gewählt.

Freiheitsdenkmal mit Rathaus

Freiheitsdenkmal mit Rathaus

Orte entlang des Weges

Porto – Matosinhos – Jakobsweg-Info – Leuchtturm – Lavra/Camping

2. Lavra - Rates 22 km

Wanderpause

Nach dem Start in Lavra wandern wir noch einige Kilometer entang der Atlantikküste, bis wir bei Arvore die Küste verlassen und durch ein Vogelschutzgebiet parallel zum Strand wandern. Kurz nach Azuara überqueren wir den Rio Ava. Dies bringt uns nach Vila do Conde. Schon beim Betreten der Brücke sticht uns das auf einem Hügel gelegene schlossähnliche Bauwerk ins Auge – das ehemalige Karmelitenkloster Santa Clara. Hier stand bereits zur römischen Zeit ein Kastell, zu dem ein sieben Kilometer langes Aquädukt (999 Bögen) von den Bergen bei Vóboa de Varzim hierher führt – in weiten Teilen bis heute gut erhalten.

Vila Cha

Vila Cha

Noch in Vila do Conde drehen wir dann nach Nordosten ab und wandern bis zum Etappenort Rates landeinwärts. Relativ kurz vor Rates können wir dann plötzlich Verstärkung bekommen von Pilgern, die Porto durch die küstenfernere Variante verlassen haben, denn hieer hier kommen die beiden Wege wieder zusammen. Beim Betreten des Ortes entdecken wir eine trutzige romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, deren Westgiebel mit einem Kreuz des Templerordens geziert ist. In Rates endet unsere Etappe bei der im Jahr 2004 eingeweihten Pilgerherberge – die erste offizielle Pilgerherberge Portugals auf dem Weg.

Vila Cha: Fischer bei der Arbeit

Vila Cha: Fischer bei der Arbeit

Orte entlang des Weges

Lavra . Areia – Arvora – Azuara – Rio Ave – Karmelitenkloster – römisches Aquädukt – Vila do Conde – Touguinha – Rates

3. Rates – Rates - Barcelinhos 15km

Beobachter des Caminos

Beobachter des Caminos

Unser weiterer Weg führt auf Nebenstraßen über die Orte Peireira, Carvalhal und Santa Cruz zu unserem Etappenziel Barcelinhos am Ufer des Rio Cávado, wo sich auch unser Übernachtungsquartier, die öffentliche Pilgerherberge, befindet. Vor hier aus hat man einen Blick hinüber auf den historischen Stadtkern, des am anderen Ufer liegenden Städtchen Barcelos. Für diesen auf die Römer zurückgehenden Ort mit 12’000 Einwohnern mit einem reizvollen Altstadtkern muss man sich für den nächsten Tag Zeit für eine Besichtigung mit einplanen, soweit man die Erkundungstour nicht bereits mit einem Abendspaziergang abgedeckt hat.

Orte entlang des Weges

Rates – Pedra Furada – Pereira – Carvalhal – Santa Cruz – Barcelinhos

4. Barcelinhos–Vitorino dos Piães 20km

Barcelos
Von unserem Startpunkt, der Pilgerherberge von Barcelinhos überqueren wir den Fluss Cávado auf dessen anderem Ufer uns die Ruine des Palastes dos Condes entgegenblickt. Dieses ehem. Palast dos CondesVon unserem Startpunkt, der Pilgerherberge von Barcelinhos überqueren wir den Fluss Cávado auf dessen anderem Ufer uns die Ruine des Palastes dos Condes entgegenblickt. Dieses ehemalige festungsartige Bauwerk, das heute zu einem archäologischen Museum ausgebaut ist, bildet den Auftakt zum historischen Stadtzentrum von Barcelos. Über die Rua de Antonio Barroso an den Kirchen Matriz und do Bom Jesus vorbei durchqueren wir die Altstadt. Der «Hahn von Barcelos» eine Pilgerlegende, die auf ein Hühnerwunder zurückgehen soll, gilt als Symbolfigur des Städchens und inzwischen auch ganz Portugals. Unser Weg geht über Lijó erst eben, dann vor Portela de Tamel auf 195 Höhenmeter bergan. In Tamel wurde auf den Fundamenten des von den Franziskanern betriebenen Armenhauses (erwähnt 1633) im Jahr 2010 eine großzügige und moderne Pilgerherberge errichtet. Wir bevorzugen allerdings die noch 10 Kilometer weiter entfernt liegende private Pilgerherberge «Casa Fernanda», die zum Ortsgebiet von Vitorino dos Piães gehört. Das von Fernanda und ihrem Mann Jocinto geführte Übernachtungsquartier ist eine Kultherberge und ein «Muss» für jeden Jakobspilger auf dem portugiesischen Camino.

Orte entlang des Weges

Barcelinhos – Rio Cávado – Barcelos – Vila Boa – Lijó – Gándara – Portela de Tamel – Aborim – Balugães – Vittorino dos Piães (Casa Fernanda)

5. Vitorino – Ponte de Lima 14,5km

Ponte de Lima bei Nacht

Nach einem gemeinsamen Frühstück in der Casa Fernanda starten alle Pilger gut gelaunt in den neuen Pilgertag. Auch heute führt uns unser Weg durch abwechslungsreiche Landschaft leicht bergauf und bergab. Vorbei an kleinen Pinienwäldern und landwirtschaftlich genutzten Feldern begleitet uns der Gesang der erwachenden Natur bei jedem Schritt. Nach der 1.500 Einwohner zählende Gemeinde Vitorino dos Piães geht es zum Teil steil bergauf zum Pass Portela da Facha, bevor wir uns über die Orte Facha, Sobreiro, Campo Nova und Anta dem Fluss Rio Lima nähern. Schon von Ferne entdeckt man die mittelalterliche Bogenbrücke, die in Ponte de Lima den breiten Fluss überspannt.

Fernanda's Frühstückstisch
Fernanda’s Frühstückstisch

An einer Kapelle, die der Senhora da Guía geweiht ist, beginnt eine breit angelegte alte Platanenallee, die als Uferpromenade uns in das Stadtzentrum von Ponte de Lima führt. Der Ort, der heute ca. 3.300 Einwohner zählt, gehört zu den ältesten Ansiedlungen Portugals (150 v. Chr.). Über Ponte de Lima führte die Römerstraße XIX, welche die beiden geschichtsträchtigen Orte Braga und Astorga miteinander verband.

Ebene vor Vitorino de Piães

Ebene vor Vitorino de Piães

Vom Altstadtkern, wo wir unsere Lebensmittelvorräte ergänzen oder uns in einem der vielen Restaurants für die nächste Etappe stärken können, führt unser Weg über die alte Brücke, wo wir direkt hinter der Schutzengelkirche eine komfortabel ausgestattete Pilgerherberge finden.

Orte entlang des Weges

Casa Fernanda – Vitorino dos Piães – Portela da Facha – Pension Lina und Hans – Facha – Sobreiro – Campo Nova – Anta – Rio Lima – Kapelle Senhora da Guia – Ponte de Lima – Pilgerherberge

6. Ponte de Lima - Rubiães 17,5km

Portela Grande

Unser Startpunkt ist die Pilgerherberge in Ponte de Lima, die neben der Schutzengelkirche auf der Nordseite des Flusses Lima liegt. Unsere heutige Tour gehört mit zu den landschaftlich reizvollsten Etappen des portugiesischen Caminos mit einem großen Anteil an Pfaden, Feld- und Waldwegen. Zudem erreichen wir heute noch den höchsten Punkt der gesamten Tour.

Aufbruch in Ponte de Lima

Aufbruch in Ponte de Lima

Zum Beginn der Wanderung kreuzen wir zweimal die Autobahn, bevor wir erst gemächlich an mehreren kleinen Streusiedlungen vorbei, später immer steiler durch einen Pinienwald bergan steigen. Noch im Bereich der Ansiedlungen dürfen wir den Brunnen «Fonte das Três Bicas» nicht übersehen, um unsere Wasserflaschen vor dem Pass nochmals aufzufüllen.

nach halbem Anstieg

nach halbem Anstieg

Nach weiterem Anstieg im schattigen Pinienwald erreichen wir ein Kreuz. Napoleons Truppen gerieten hier in einen Hinterhalt – bei der Besetzung der iberischen Halbinsel zwischen 1808 und 1814.

Nach kurzer Zeit haben wir mit dem Pass «Portela Grande» mit 400 Höhenmeter den höchsten Punkt erreicht und werden für die Mühsal des Anstieges mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Der Abstieg bis auf 200 Höhenmeter zu unserem Tagesziel der Pilgerherberge von Rubiães ist nur noch eine entspannende Angelegenheit.

Orte entlang des Weges

Ponte de Lima – Acrozelo – Codecal – Cruz dos Franceses – Portela Grande – Aqualonga – San Roque – Rubiães

7. Rubiães - Tui 19km

Valenca: Abenddämmerung

Mit der heutigen Etappe beenden wir die Wanderung in Portugal und betreten wieder spanischen Boden, wenn wir uns nicht entschliessen, zum Beispiel die Pilgerherberge in Valenca zu benützen und dann noch die Altstadt von Valenca etwas zu geniessen.

Nach ein paar Kilometer leicht bergab, haben wir auf unserer heutigen Etappe nur noch einen geringen Anstieg auf 270 Höhenmeter zu bewältigen, bevor wir in die Flußeben bei Valença und Tui fast auf Meereshöhe wieder hinabsteigen.

Festungsanlage Valenca

Festungsanlage Valenca

Nach unserem Aufbruch an der Pilgerherberge in Rubiães überqueren wir nach ein paar hundert Meter eine römische Brücke und finden kurz darauf beim Überqueren der Straße einen Lebensmittelladen, der zum Auffüllen des Proviants einlädt. Bei São Bento da Porta Aberta haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wegstrecke erreicht, die sich bis auf das letzte Drittel als hervorragende, naturbelassene Wanderstrecke zeigt. Da und dort haben die portugiesischen Waldbrände der letzten Jahre ihre Spuren hinterlassen. In Valença (16.000 Einwohner), der letzten Stadt auf portugiesischen Boden, lohnt sich ein Abstecher in die festungsartig umwehrte Altstadt. Mit der Überquerung des Flusses Minho auf der internationalen Brücke betreten wir zum ersten Mal spanischen Boden und beenden unsere Tour in Tui an der Kathedrale, die mitten in der Altstadt die Spitze des Hügels besetzt. Während Tui bereits im 7. Jahrhundert Bischofsstadt wurde, begann die Stadtentwicklung der Nachbarstadt Valença auf der portugiesischen Flussseite erst Ende des 12. Jahrhunderts.

Orte entlang des Weges

Rubiães – Römische Brücke – Pecene – São Bento da Porta Aberta – Fontoura – Arao – Valenca – Rio Minho – Ponte International – Tui

8. Tui – O Porriño 17km

Jakobsweg und Römerstraße XIX

Im Gegensatz zu den letzten Tagen haben wir heute eine ebene Wegstrecke vor uns. Über gut ausgebaute Wege und vor allem in der zweiten Hälfte über kleine Nebenstraßen erreichen wir O Porriño, eine Stadt, deren Zentrum wir auf einer endlos erscheinenden Einfallstraße erreichen.Unser Startpunkt für die heutige Teilstrecke des Caminos ist die Kathedrale in Tui, ein romanisches Bauwerk aus dem 13.Jahrhundert. Ein Glück, dass wir schon gestern bei unserer Ankunft am Nachmittag die Kirche und das Museum im schönen Kreuzgang besichtigt haben, denn die Tore der Kathedrale werden am Morgen erst um 10 Uhr geöffnet.

Pilgerdenkmal nicht nur aus Stein

Pilgerdenkmal nicht nur aus Stein

Sobald wir die Häuser von Tui hinter uns gelassen haben, kommen wir an an einer übergroßen Pilgerskulptur vorbei und wenig später an der «Capela da Virgen do Camino». Der weitere Weg führt uns meist durch bewaldete Abschnitte überdie Orte Ribadelouro, Quintenla und Centeáns zum Ortsanfang der noch jungen Industriestadt O Porriño mit 17.000 Einwohnern. Unser Ziel ist die öffentliche Pilgerherberge – ein modernes, großzügig ausgestattetes Bauwerk, das nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt liegt.

Orte entlang des Weges

Tui – Kapelle Virgen do Camino – Ribadelouro – Quintenla – Centeáns – O Porriño

9. O Porriño – Redondela 15km

steiler Weg bergab

Unser heutiger Weg führt uns weitestgehend durch besiedeltes Gebiet. Entsprechend ist auch der Anteil der asphaltierten Wegabschnitte recht hoch. Nachdem wir das langgezogene Siedlungsband O Porriño mit der stark befahrenen Nationalstraße hinter uns gelassen haben, geht es durch mehrere Streusiedlungen mal mehr, mal weniger steil bergauf, bis wir in Barreiros mit 228 Höhenmeter unseren höchsten Punkt der Tagesetappe überschreiten. Ein römischer Meilenstein weist darauf hin, dass wir uns mit dem Camino hier, wie auch an vielen anderen Wegabschnitten, auf einer ehemaligen römischen Straße befinden.

herbstliche Begrüßung am Weg

herbstliche Begrüßung am Weg

Über die Orte Vilar de Infesta und Padrón geht es nun stetig bergab, bis wir in O Quinteiro auf die Hauptstraße stoßen und dieser stark befahrenen Straße entlang nach einem Kilometer die 7.500 Einwohner zählenden Stadt Redondela erreicht haben. Da diese Stadt an der Bucht von Vigo und damit am Atlantik liegt, können wir uns am späten Nachmittag noch ein Bad gönnen – allerdings abseits des Hafens.

Wanderpause in Padrón

Wanderpause in Padrón

Unser Quartier in Redondela ist das im 16 Jh. im Renaissance-Stil errichtete Herrenhaus «Casa de Torre», in dem neben einer Gallerie und einer kleinen Bibliothek, auch die modern ausgestattete öffentliche Pilgerherberge untergebracht ist.

Orte entlang des Weges

O Porriño – Mos – Os Cabaleiros – Barreiras – römischer Meilenstein – Vilar de Infesta – Padrón – O Quinteiro – Redondela

10. Redondela - Pontevedra 19km

Bucht von Vigo

Schon in Redondela war die Meeresküste nicht mehr direkt dem rauhen Einfluss des Atlantik ausgesetzt, denn in Westen verläuft eine Landzunge parallel zur Küste, die Schutz bietet. Dazwischen liegt eine grosse Meeresbucht, die «Enseada de San Simòn». Die Bucht ist an ihrem Ausgang westlich von Redondela so eng, dass sie von einer Strassenbrücke überquert werden kann.

Brücke bei Pontesampaio

Brücke bei Pontesampaio

Auf unserer heutigen Tour zwischen den beiden großen Städten Redondela und Pontevedra führt uns der Weg zweimal auf ca. 150 Höhenmeter über den Meeresspiegel. Auf der ersten Teilstrecke bis Pontesampaio haben wir öfters die Gelegenheit den Blick auf die Bucht von Vigo zu genießen, die von Bergen umrahmt, eher wie ein großer See anmutet. Bei Pontesampaio überspannt eine alte Bogenbrücke den Fluss «Rio Verdugo». Hier lohnt es sich eine Rast einzulegen um die malerische Situation zu genießen.

unterwegs auf alter Römerstraße

unterwegs auf alter Römerstraße

Nun steigen wir zum zweiten Mal an diesem Tag auf einen bewaldeten Hügel empor, wobei wir uns auch an vielen Stellen – vom Straßenbelag her sichtbar – auf der alten Römerstraße befinden. An den Vertiefungen des groben Steinpflasters glaubt man die Radspuren alter Fuhrwerke noch erkennen zu können. Die letzten 5 Kilometer führt uns der Jakobsweg entlang der wenig befahrenen Straße nach Pondevedra. Im Schatten der Häuser ist es auch in der stechend heißen Nachmittagssonne noch erträglich.

mit schweren Rucksäcken bergauf

mit schweren Rucksäcken bergauf

Die geschichtlich bedeutende Stadt Pontevedra (80.000 Einwohner), die ab 1833 Provinzhauptstadt war, hatte schon von alters her große wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Noch am späten Abend können wir das pulsierende Leben auf den Plätzen

und Gassen der Altstadt genießen.

Unsere Tour endet am «Praza de la Peregrina» an der sich auch die aus dem 18. Jh. stammende barocke Kirche «de la Virgen Peregrina» (Heiligtum der jungfräulichen Pilgerin) befindet.

Orte entlang des Weges

Redondela – Cesantes – Soutoxuste – Arcade – Rio Verdugo – Pontesampaio – As Laceira – Bergunde – O Alcouce – O Pobo – OMarco – Pontevedra – Praza de la Peregrina

11. Pontevedra – Caldas de Reis 22km

Pontevedra am frühen Morgen

Zuerst gemächlich, nach 10 Kilometer etwas steiler, erreichen wir bei San Amaro mit 130 Höhenmeter den höchsten Punkt der Tagesetappe.

Von unserem Startpunkt «Praza de la Peregrina» geht es am Morgen durch fast menschenleere Gassen hinab zum Fluss «Rio Lérez» , den wir auf einer alten Bogenbrücke Richtung Norden überqueren. Schon bei den Römern bestand hier an der bereits erwähnten

Begegnung am Camino

Begegnung am Camino

Straße XIX eine Brücke mit einer Ansiedlung am Südufer des Flusses. Archäologische Funde belegen, dass Pontevedra bereits seit dem frühen Paläolithikum besiedelt war.

Unser Weg führt uns durch zum Teil bewaldete Abschnitte mal rechts, mal links einer neu gebauten Bahntrasse entlang, bis diese in einem Tunnel verschwindet und wir etwas steiler auf die Anhöhe bei San Amaro zusteuern. Im weiteren Verlauf der Tagesetappe wandern wir meistens auf wenig befahrenen Nebenstraßen über die Orte Valbón und Souto, wo wir nur wenig später das kleine Flüsschen «Rio Umia» überqueren und unser Tagesziel Caldas de Reis erreicht haben.

das Pilgerkreuz weist den Weg

das Pilgerkreuz weist den Weg

Die Thermalquellen des Ortes waren sicher schon zu vorchristlichen Zeiten bei den hier siedelnden Menschen beliebt. Erst die Römer schließlich bauten Caldas de Reis zu einer umfassenden Badeanstalt aus. Bein Etappenort Caldas de Reis durchqueren wir zuerst das Ortszentrum und kommen dann am Ortsrand zuerst zu einer alten Römerbrücke, und nur wenig weiter erreichen wir die dortige Pilgerherberge.

Orte entlang des Weges

Pontevedra – Puente del Burgo/ Rio Lérez – Pontecabras – Alba/Kirche – San Caetano – San Amaro – Valbón – Souto – Rio Umia – Caldas de Reis – Puente Romana – Pilgerherberge

12. Caldas de Reis - Padrón 19km

Aufbruch am frühen Morgen

Auf unserer heutigen Etappe haben wir wieder landschaftlich sehr reizvolle Wegstrecken vor uns. Das erste Teilstück ab Caldas de Reis führt uns auf einem bewaldeten Abschnitt zuerst am Bachlauf des «Rio Bermaña» entlang, bevor wir bei O Cruceiro die Anhöhe und mit 150 Höhenmeter auch den höchsten Punkt des heutigen Tag erreicht haben. An der schön gelegenen Kirche «Santa Maria de Carracedo» vorbei, kommen wir über Cortiñas und Casalderrique nach O Pino, wo im Jahr 2011 eine öffentliche Pilgerherberge neu errichtet wurde. Nach überschreiten des Flusses «Rio Ulla» rückt unser Tagesziel näher.

Wegkreuzung mit der Autobahn

Wegkreuzung mit der Autobahn

Mit Padrón erreichen wir einen der bedeutendsten und bekanntesten Orte für jede Jakobuspilgerwanderung. Der Legende nach soll der Leichnam des Apostels Jakobus von hier aus nach Santiago de Compostela mit einem Ochsenkarren transportiert worden sein, nachdem der Tote mit Hilfe seiner treuen Gefährten von Palästina auf dem Schiffsweg bis nach Padrón in Spanien gelangte. In der Jakobskirche von Padrón weisen Wandbilder auf das geschichtsträchtige Ereignis hin.

Mais vom Licht durchflutet

Mais vom Licht durchflutet

Unsere Etappe endet an der öffentlichen Herberge, die sich neben dem Karmeliterkloster «Convento do Carmen» auf der Westseite des Flusses Sar befindet.

Orte entlang des Weges

Caldas de Reis – Capela de San Roque – O Cruceiro – Carracedo – Cortiñas – Casalderrique – O Pino – Valga – Condide – Pontecesures – Rio Ulla – Padrón

13. Padrón – Santiago de Compostela 25km

Santiago de Compostela

Die heutige Etappe bringt uns zu unserem Pilgerziel Santiago de Compostela und damit zum Ende der ca. 250 Kilometer langen Wanderstrecke, die in Porto ihren Ausgangspunkt hatte.

Zuerst fast eben, später leicht hügelig erreichen wir auf wenig befahrenen Orts- und Nebenstraßen die 260 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Pilgermetropole. Die dichtere Bebauung auf den letzten 10 Kilometern lassen schon die Nähe der Heiligen Stadt erahnen und damit wächst auch die innere Anspannung zum Ende der Tour.

grandiose Wegbeleuchtung

grandiose Wegbeleuchtung

Von Südwesten kommend erreichen wir – am «Parque da Alameda» vorbei – die Altstadt von Santiago de Compostela und über die Rúa do Franco gelangen wir zum großen Platz vor der Kathedrale (Praza do Obradoiro). Mit Genugtung und Erleichterung betreten wir das riesige Kirchengebäude, dessen Ursprung in der heutigen Form auf das Jahr 1075 zurückgeht. Erstmalig im Jahr 830 wurde an dieser Stelle – nach der Wiederentdeckung des Jakobusgrabes – eine Vorgängerkirche errichtet.

Wunder der Natur

Wunder der Natur

Für alle hier Ankommenden ist nicht nur die obligatorische Pilgermesse, das Wiedersehen mit vielen Mitpilgern auf dem großen Platz, sondern auch die Erforschung und Besichtigung der kulturträchtigen Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern ein Event, das tiefgreifende Eindrücke hinterlässt.

Alle die sich noch ein paar Tage Zeit für Santiago de Compostela genommen haben sollte es nicht versäumen auch dem neuen Kulturtempel «Cidade da Cultura» südöstlich der Altstadt einen Besuch abzustatten. Für Pilger, die noch bis Fisterra weiterwandern wollen, werden die nachfolgenden Etappen hier ebenfalls verfügbar sein.

Orte entlang des Weges

Padrón – Convento de Carme – Rio Sar – Jakobskirche – Padrón – Iria Flavia – Sta. Maria de Iria Flavia – Porta dos Mariños – Tarrio – A Escravitude – A Angueira de Suso – O Areal – A Picaraña – O Faramello – Pilgerherberge Teo – Rúa de Francos – Raices – O Milladoiro – Santiago de Compostela – Praza do Obradoiro – Kathedrale

Von Santiago de Compostella nach Porto:

Flixbus

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