28.08.2024 letzter Tag auf Island

Meine Unterkunft ist ruhig. Beim Eingang im Flur hing ein Schlüsselbrett mit vier Haken. An zwei Haken hingen noch Schlüssel. Also sind wahrscheinlich nur zwei Zimmer belegt. Als ich kam war ein junges Paar in der Küche – sonst hab ich Niemanden gesehen

Was mache ich mit dem letzen Tag? In der näheren Umgebung gibt es einen 128 m Wasserfall, der Hengifoss.

Aber das Wetter sieht schlecht aus. Ausserdem führt der Weg dahin über die 931, wahrscheinlich eine schlechte Schotterstraße. Allerdings hab ich einen Bericht gelesen, wo jemand mit dem Wohnmobil dort war. Könnte aber auch eines dieser Gelände WoMo gewesen sein.
Ich kann mir auch das Dorf Seyðisfjörður ansehen, wo morgen die Fähre ablegt.

Nach dem Frühstück fahre ich los.

Ich mach mir einen Kaffee am Supercharger. Es regnet in Strömen. Egal, ich fahre zur Wanderung zum Wasserfall. Auf dem iPad kommt die Mitteilung, das mein Datenvolumen am Ende ist. 20 GB weg, ich soll zahlen – klar.

Auf zum Wasserfall, eine Nebel-/Regenfahrt.

Wenn ich zurück bin muss ich eine Woche lang Auto waschen. Wieviele Zahnbürsten brauche ich für die Ecken?

Ein Schild zeigt, dass es eine 5 km Wanderung ist. Regenhose und Regenjacke brauche ich – es regnet in Strömen.
Der Hengifoss Wasserfall in Island, beeindruckend mit einer Fallhöhe von etwa 128 Metern, ist nicht nur aufgrund seiner Größe bemerkenswert. Was ihn wirklich auszeichnet, sind die markanten roten Tonsteinlagen, die sich zwischen schwarzen Basaltschichten abzeichnen und ihm ein spektakuläres Aussehen verleihen. Diese geologischen Formationen erzählen die Geschichte von vulkanischen Eruptionen und der darauf folgenden Sedimentierung über Millionen von Jahren.

Von den besonderen Farben war gar nichts zu sehen….

Ich denke ich fahre nach Seyðisfjörður, suche mir einen Parkplatz mit Kabel und ein Kaffee. Den Parkplatz finde ich. Aber kein Kaffee. Der Ort ist so tot, der stinkt schon.

Dafür ist der Lader ein 150 kW CCS, und das Auto ist schnell voll. Ich fahre noch durch den Ort. Vielleicht finde ich noch was. Aber ich finde nichts.

Wenn man von Seyðisfjörður der einzigen Straße folgt, muss man auf einer Art Pass über den Berg. Die Höhe ist ca. 600 m, aber da oben ist sehr nebelig.

Auf dem Weg über den Berg gibt es noch zwei Fossen, die hab ich mal mitgenommen.

Etwas weiter gibt es ein Denkmal, mit der Geschichte zu diesem Ort.

Am Neðri–Stafur steht ein Denkmal für Þorbjörn Arnoddsson (1897–1976), der während der Wintermonate mit einem Schneemobil die Landverbindung von und nach Seyðisfjörður aufrecht erhielt und sich allgemein für den Ausbau von Straßen einsetzte. 

Ich frage mich, warum die einzige Fährverbindung nach Island ausgerechnet hier ankommt?

Hier hab ich die Drohne freigelassen.

Im weiteren Verlauf der N1 gab es einen Hinweis zu einem Leuchtturm, ich glaube aber das ist ein Scherz. Da gibt es nichts zu sehen, außer der Abfahrt dahin, die einem Abgrund gleich kam. Die Federung des Tesla geht nicht höher.

Wo ich schon mal da war, bin ich dahin gelaufen.

Und die Drohne bekam auch noch mal Auslauf. Die Möwe, die die Drohne fast gerammt hätte finde ich sehr stark.

Auf der Rückfahrt hab ich mit einigen Strassenblockaden zu kämpfen. Aber sie sind einsichtig, und räumen freiwillig die Strasse.

Um 16:00 bin ich in der Unterkunft. Kein Auto. Das Schlüsselbrett ist voller Schlüssel. Ich bin allein. Ich mache mir was zu essen, Erbsensuppe mit Knäckebrot. Das war meine letzte Dose. Ich hab nun nur noch Ramen, die ich gut unterwegs mit heissem Wasser zu einer Mahlzeit machen kann.

Fazit:
Es sieht nicht so aus, aber ich bin 300 km gefahren, und 5 km gewandert. Das Verhältnis ist nicht gut – ich weiss das.

2 Kommentare zu „28.08.2024 letzter Tag auf Island“

  1. Ralf, das war jetzt Island! Hast tolle Fotos und gute Reiseberichte geschrieben.!Habe mich jeden Abend darauf gefreut! Das Wetter trägt sicher dazu bei, dass dir der Abschied von dort nicht zu schwer fällt! Island ist was Einmaliges. Aber schreib bitte weiter!
    Gute Nacht Mutter

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