26.08.2024 In den Norden von Island, -1°C und ein Vulkan

Im Norden der Insel gibt es den größten Wasserfall in Europa, den Detifossen. Das ist schon interessant. Aber die Strassen dahin sind nicht gut, und zum Teil nur für 4×4 Fahrzeuge geeignet. Das wäre gar nicht das Problem, aber die Strassen haben Schlaglöcher so gross wie Gullydeckel. Das Fahren ist also kein Spass.
Als ich recherchiert habe, was ich auf Island eigentlich soll, bin ich auch auf den Detifossen gestoßen. Dabei wurde erwähnt, dass dort einige Szenen des SciFi Films Prometheus gedreht wurden. Der Film hat mich beeindruckt, und besonders das Intro ist mir in Erinnerung geblieben. Die spielt am Detifossen. Als ich den Film sah, dachte ich das sei Trick.

Prometheus: Ein menschenähnlicher Hüne steht in einer urtümlichen Landschaft an der Kante eines großen Wasserfalls. Nachdem er aus einer Schale eine schwarze Flüssigkeit getrunken hat, bricht er zusammen, sein Körper beginnt sich zu zersetzen und fällt in die Fluten. Im Wasser setzt sich seine zerfallene DNS neu zusammen und bildet neue Zellen, die sich teilen.
Daraus hat sich das Leben auf der Erde entwickelt.

Die Konstrukteure die damals das Leben auf der Erde initiiert haben, haben die Entwicklung der Erde weiter verfolgt. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass das ein Fehler war, und sie den korrigieren müssen.
Sie sendeten daraufhin Aliens aus, die die Menschheit eliminieren sollten. Irgendwas ging schief, und Sigourney Weaver hat die Dinger ausradiert – oder auch nicht, so ganz. Man weiß es nicht…
Das ganze hat der Regisseur Ridley Scott beeindruckend umgesetzt .

Um 04:00 stehe ich für die Abfahrt auf, es ist noch dunkel. Ich hoffe ich kann etwas vom Ausbruch sehen.

Und ich kann was sehen. Das sieht im Dunklen noch einmal mehr beeindruckend aus.

Ich fahre von der N41 ab Richtung Grindavik und Blue Lagoon. Die Hinweisschilder zeigen, dass alles gesperrt ist. In einer Parkbucht – nur hier darf man halten, das Halten am Strassenrand ist untersagt – parke ich und sehe mich. Keine Ingrid zu sehen. Halb verdeckt vom Auto starte ich die Drohne.

Das sind die Fotos, das Video ist hier:

Ich hab die Drohne ca. 3 km von mir entfernt Richtung Ausbruch fliegen lassen. Im Sportmodus schaffte sie wieder über 60 km/h, was mir das Problem einbrachte, dass Akku ggf. für die Rückkehr nicht mehr reicht.
Zurück schaffte sie max. 30 km/h, was in Anbetracht der Restflugzeit mir schon Sorgen machte. Ab 10% Akku kam die Meldung, dass sie selbstständig zurück kehren werde – sie weiss wohl nicht, dass sie schon auf dem Rückweg ist. Es wird knapp, mit 5% kommt sie bei mir an. Ich kann sie aus irgendwelchen Grund nicht laden, und angele sie aus der Luft…

Ich fahre weiter Richtung Akureyri, und muss aber noch in Stadarskali laden. Es sind nun draussen -1°C, und ich bekomme eine Reifendruck Warnung. Es ist zu kalt, der Reifendruck ist gesunken.

Kurz vor Stadarskali hab ich noch mal eine Gelegenheit die Drohne fliegen zu lassen.

In Stardarskali komme ich im 07:30 an. Im Restaurant bei der Tankstelle nehme ich einen Espresso und ein Sandwich von gestern – war günstig 😎

Die Gegend hier hat wesentlich höhere Berge, die meisten sind schneebedeckt. Die Strassen haben rechts und links Schneestäbe. Es Hinweise auf Schneeketten, und Barrieren mit „road closed“. Das Auto zeigt Temperaturen von 0°C bis 5°C.

Es geht weiter, und um 11:00 erreiche ich den Supercharger Akureyri.

Von hier aus sind es zum Dettifoss noch 88 km, und ich könnte um 14:00 da sein. Ich werde dahinfahren, und dann wieder zurück zur Unterkunft hier in Akuryri. Am Supercharger ist ein Jysk, eine Fitnessbude und ein Supermarkt. Ich brauche Ingwer…

Um 11:40 fahre ich weiter zum Dettifoss.

Auf der Fahrt komme ich an Mývatn vorbei:
Der See Mývatn (isländisch „mý“:„ Mücken“, „vatn“: „Wasser“ – „Mückensee“) liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Skútustaðir im Nordosten Islands im Bereich des Krafla-Vulkansystems.
Auf der Rückfahrt bin ich ausgestiegen – Mücken ohne Ende. Die sind alle hier, bisher hatte ich auf der Reise nicht eine Mücke.

Den Ort mit den Dampfenden Quellen seh ich mir morgen an – der Schwefelgeruch war extrem.

Wenn man näher zum Wasserfall kommt, wird die Landschaft mehr und mehr zur Mondlandschaft. Hier könnte die NASA 1969 gelandet sein…

Ich laufe los. Es Hinweise zum Dettifoss, und ein weiterer Weg führt zum Settifoss. Man muss keinen Eintritt bezahlen – Parken ist auch frei. Aber viel besser, kein Hinweis „No drone“. Aber es fliegt auch keine.

Und das ist die Stelle im Film Prometheus, wo der Konstruktor die Flüssigkeit trinkt, sich auflöst, und sein DNS ins Wasser gerät. Daraus sind dann die Menschen entstanden. Na ja, nicht alle. Eine Lang, Lauterbach, Habeck und Scholz – das müssen Exen sein…. 😳

Und das sind die Aufnahmen der Drohne:

Die Weg zum Dettifoss ist ca. 1 km, der Settifoss ist ebenfalls 1 km entfernt Flussaufwärts.

Und auch den Settifoss habe ich mit der Drohne aufgenommen.

Ich bin dann zum Parkplatz zurück, hab die Drohne nochmal gestartet, und beide Wasserfälle fotografiert.

Dann ging es wieder zurück nach Akureyri, das Auto nachladen. Und dann zur Unterkunft. Ich seh mir die Adresse auf Google Maps an, und sende sie ans Auto. 30 km von hier, zurück nach Reykjavik. Na gut, ich wieder in das Tal und das bringt mich zu einem Hof, mit einer Feldwegzufahrt und einem Tor.

Ich halte davor. Das Tor hat ein Vorhängeschloss. Seltsam, wenn sie doch wissen dass Gäste kommen, wieso ist da ein Vorhängeschloss?

Ich kletter über den Zaun und laufe zu dem Anwesen. An den Türen steht nichts. In der E Mail stand, ein Zettel mit meinem Namen an der Tür steht. Ich nehme die erste Tür und stehe in einer Art Flur, mit Schuhen rechts und links. Eine Art Vorhang/Decke hängt vor einer Tür.
Ich rufe „Hello“ ( nein, ich singe nicht Hello again von Howard Carpendale). Da bewegt sich eine waagerechte löchrige Hose, jemand steht auf und sieht mich an als wäre ich vom Finanzamt.
Auf englisch frage, ob ich hier mit einem AirBnB Zimmer Richtig. Der junge Nachkomme von Odin sieht mich fragend an. Dann kommt eine ältere Version von ihm, mit rotem Bart bis zur Brust. Er scheint des englischen mächtig und sagt nur „No“. Wo das No herkam kann ich nur ahnen, alles voll Bart.
Ich zeige ihm die Announce, er sieht sich die Bilder auf meinem Handy an, schüttelt den Kopf und sagt „not here“. Sehr seltsam. Der Ort Öxnadalur hat 5 Einwohner, da müsste er doch wissen wer hier der AirBnB Tycoon ist?
Ich entschuldige mich, laufe zurück zum Gatter, klettere drüber und setze zur Strasse zurück.

Ich sehe mir die E Mail noch mal. Da ist eine Karte drin:

Da steht nicht viel. Im iPad gebe ich da Adresse erneut ein, und das iPad zeigt ein Anwesen 4 Minuten von hier. Ich fahre hin.
Und öffne das Tor. Hier ist kein Schloss. Dann fahre ich die Federung des Autos auf hoch, und fahre auf den Hof.

Der Anbau sieht zwar aus wie ein Schafstall, aber da steht mein Name an der Tür. Ich muss den Kopf einziehen, die Tür hat eine Höhe von 1,70 m. Wie groß waren die Wikinger?
Die Inneneinrichtung ist rustikal. Zwischen Wohnraum mit Bett, Sitzecke am offenen Fenster und kleiner Küche gibt es einen Nassbereich mit WC und Dusche. Der ist abgetrennt durch eine Wellblechwand.

Es gibt eine Mikrowelle, Spüle und einen Kühlschrank. Der Kühlschrank ist überflüssig, es ist saukalt. Aber es gibt zwei Heizungen und sehr heißes Wasser. Wahrscheinlich irgendwo direkt aus dem Boden. Damit könnte man doch Heizen. WLAN gibt es, aber „only in parking“. Was heisst das?
Im Zimmer ist kein WLAN, aber auf dem Parkplatz. Bei 6°C, nicht schön. Dafür ist Mobilfunk bei einem Balken 3G. Ob ich hier ein Zimmer für meine letzte Nacht auf Island morgen buchen kann? Da bin ich ist nicht sicher.
Aber die Fähre geht erst am 29.08. 10:00 – ich hab noch einen Tag mehr (das muss das Fiege sein) 😳

Ich habe Hunger und mach mir Ravioli aus dem Frunk.

Nach dem Essen ist es wärmer. Das Fiege Bier hilft mir dabei das ganze hier gut zu finden
😳😎. Aber nüchtern betrachtet (das Fiege bewirkt nichts) hab ich ein eigenes Bad, eigenes WC, und eine Küche. Und es ist hier sehr idyllisch…

Gefahren bin ich heute 751 km, und und ein bisschen gelaufen.

Was mache ich morgen? Google meint:

Islands „Hauptstadt des Nordens“ ist das Tor zu einigen der schönsten und einzigartigsten Erlebnisse in Island, z.B. zur Walbeobachtung, zu den besten Skigebiete Islands und zu einem einzigartigen Spa, wo du in Bier badest.

Ski ist gerade nicht möglich. Bleibt Wale ansehen, oder in Bier baden…

Ich habe versucht diese Unterkunft um einen Tag zu verlängern, ist leider nicht möglich. Etwas zu finden, was unter 150€ pro Nacht ist, ist eine wirkliche Herausforderung. So hab ich nun eine Unterkunft für zwei Nächte in Breiðdalsvík. Das ist ca. 110 km entfernt vom Fährhafen. Da muss ich am 29.08. um 08:00 sein. Also früher aufstehen..

6 Kommentare zu „26.08.2024 In den Norden von Island, -1°C und ein Vulkan“

  1. Guten Morgen Ralf
    Habe heute Morgen noch mal nachgeschaut. Gottseidank habe ich dann gesehen, du hattest für die Nacht ein Dach über den Kopf! Rustikal ,aber trocken! Bin jetzt beruhigt! Schönen, erlebnisreichen Tag wünsche ich dir
    Mutter

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