Heute kam der Pilgerausweis, den ich am Wochenende bei Santiagofreunde.de bestellt hatte.



Das Beiblatt teilt mit, dass auf den letzten 100 km jeden Tag zwei Stempel gesammelt werden müssen.
Liebe Jakobspilgerin, lieber Jakobspilger
der Pilgerausweis (span.: Credencial del Peregrino) weist Sie als Jakobuspilger aus, der auf traditionelle Weise nach Santiago de Compostela pilgert, d.h. zu Fuß, zu Pferd, per Boot, per Rad oder mit dem Rollstuhl.
Der Ausweis verbürgt keine Rechte, er verpflichtet Sie vielmehr, sich in Ihrem Auftreten und Verhalten als Pilger zu erweisen. Er ermöglicht Ihnen gegen geringes Entgelt bzw. eine angemessene Spende in den Refugios Unterkunft zu finden. Einzelpilger erhalten Vorrang vor Gruppen. Größere Radpilgergruppen sowie Pilger, die mit Begleitfahrzeugen unterwegs sind oder Abschnitte motorisiert zurücklegen, sollten andere Quartiere aufsuchen.
Voraussetzung für die COMPOSTELA, die seit dem 14. Jahrhundert verbürgte Pilgerurkunde, ist, dass mindestens die letzten 100 km auf dem Camino zu Fuß, zu Pferd oder 90 Seemeilen per Segelboot sowie vom Ankunftshafen zu Fuß bzw. die letzten 200 km per Rad (nicht E-Bike) auf einer der im Pass dargestellten Routen zurückgelegt wurden.
Zur Dokumentation dienen die Stempel in Ihrem Pilgerausweis, die täglich mit Datum und Unterschrift von den Unterkünften, Kirchen oder Behörden vor Ort eingetragen werden. Auf den letzten 100 km (bzw. 200 km für Radfahrer) benötigen Sie täglich Stempeleinträge von zwei Orten.
Wenn Sie Sorge haben, dass der Pilgerausweis für Ihren langen Weg womöglich nicht genügend freie Stempelfelder enthält, sollten Sie sich unterwegs rechtzeitig einen weiteren Pilgerausweis besorgen; in Spanien können Sie in den meisten Herbergen einen Pilgerausweis erhalten. Oder fotokopieren Sie vor Ihrer Abreise einen Teil der freien Seiten und kleben Sie so zusätzliche Stempelfelder in Ihren Pilgerpass ein.
10 Geh-bote für Pilgerinnen und Pilger
1) Geh
Es gibt fürs Pilgern kein besseres Fortbewegungsmittel als das Gehen. Nur Gehen!
Darum geht es.
2) Geh langsam
Setz Dich nicht unter unnötigen sportlichen Leistungsdruck. Du kommst doch immer nur bei Dir selber an.
3) Geh leicht
Reduziere Dein Gepäck auf das Nötigste. Es ist ein gutes Gefühl, mit wenig auszu-kommen.
4) Geh einfach
Einfachheit begünstigt spirituelle Erfahrungen, ja sie ist sogar die Voraussetzung dafür.
5) Geh alleine
Du kannst besser in Dich gehen und offener auf andere zugehen.
6) Geh lange
Auf die Schnelle wirst Du nichts kapieren. Du musst tage-, wochenlang unterwegs sein, bis Du dem Pilger-Weg allmählich auf die Spur kommst.
7) Geh achtsam
Wenn Du bewusst gehst, lernst Du den Weg so anzunehmen, wie er ist. Dies zu be-greifen, ist ein wichtiger Lernprozess und braucht seine Zeit.
8) Geh dankbar
Alles – auch das Mühsame – hat seinen tiefen Sinn. Vielleicht erkennst Du diesen erst später.
9) Geh weiter
Auch wenn Krisen Dich an Deinem wunden Punkt treffen, geh weiter. Vertraue da-rauf: Es geht, wenn man geht.
10) Geh mit Gott
Es pilgert sich leichter, wenn Du im Namen Gottes gehst. Wenn Gott für Dich in weite Ferne gerückt ist, können Dir die Geh-Bote 1 – 9 helfen, das Göttliche in Dir wieder zu entdecken.
DER BESUCH DER KATHEDRALE VON SANTIAGO

Das Ziel des Weges
Herzlich willkommen, du hast das Ziel der Pilgerschaft erreicht: die Kathedrale von Santiago. Jehrhundertelang haben Millionen von Pilgern denselben Weg durchlaufen, den du jetzt beendet hast. Nattrlich bestehen große Unterschiede zwischen der heutigen Zeit und den Anfingen der Pilgerschaft – ebenso, was die Motivationen betrifft. Aber im Grunde blieben Sinn und Ziel gleich: die Ankunft und Einkehr beim Grab des Apostels Jakobus des Älteren, des Schalers Jesu Christi, des Herm.
Zur traditionellen Pilgerschaft gehörten eine Reihe von Gebräuchen, von denen mit der Zeit einige entweder verloren gingen oder deren Sinn heute nicht mehr verstanden wird.
Trotzdem bemerken wir in der letzten Zeit bei den Pilger eine wachsende Unruhe nach der Durchführung von Riten, so sehr, dass es dazu kommt, die alten Praktiken umzuformen, die nur durch unvollständige Berichte bekannt sind, oder andere neue Praktiken zu erfinden.
Deshalb wird vonseiten des Pilgerbiros der Kathedrale von Santiago dieses Informationsblatt herausgegeben, das beim Besuch der Kathedrale als Führer dienen will. Es verittelt zusammenfassend Grundlegendes über den Apostel Jakobus und weist auf die für den Pilger bedeutenden Orte in der Kathedrale hin.
Der Apostel Jakobus
Wir befinden uns vor einem der drei Apostel, die Jesus, dem Sohn Gottes, dem Messias (dem Gesalbten Gottes) am nächsten standen. Es ist mehr: Aller Wahrscheinlichkeit nach verbindet ihn mit Jesus Blutsverwandtschaft, weil die Mutter des Jakobus mit der Mutter Jesu (Maria von Nazareth) verwandt war.
Jakobus war ein leidenschaftlicher Mensch, ungestüm und begeistert, der sich in einen beherzten Überbringer der Botschaft Christi verwandelte und so allen, denen er begegnete, die große Nachricht vermittelte, die die Menschheit erhalten hatte: „Der Tod wurde besiegt, Jesus ist auferstanden“. Mit seiner Verkündigung erreichte er von Jerusalem aus Spanien, und nach seiner Rockkehr wurde er auf Befehl des Königs Herodes Agrippa 1. hingerichter (vgl. Apg 12,2).
Auf der Suche nach einem würdigen Begräbnisort brachten seine Schüler den Leichnam an den Ort, der heute Santiago de Compos ela ist.
Sein Grab wurde zu einer viel lauteren Stimme, als es seine Stimme als sterblicher Mensch hätte sein können. Sein Leben im Dienst an der Verkündigung der Botschaft Christi streute den Samen des Glaubens aus und hilf demjenigen, der sich Santiago nähert, zu einer Begegnung mit Christus, so sehr, dass es Wesen und Haltung des Pilgers wie auch dessen Einstellung zum eigenen Weg verwandeln kann. Das kommt in diesem Wort eines Pilgers zum Ausdruck:
„Der Weg nach Santiago – wie das ganze Leben – und ER, der uns trägt – ist eine wunderbare Erfahrung. Er hat kein Ende, weil du spürst und ganz klar erkennst, dass da weiter auf dem Weg bist als nur bis nach Santiago. Du bist auf dem Weg zu den anderen, zu deinem eigenen Inneren, zu Gott. Und das wird sich nur erfullen, wenn das Leben, dessen wir uns jeden Tag erfreuen, uns vollendet“.
In der Kathedrale
Der „Pórtico de la Gloria“
Wenn du die Kathedrale erreichst und durch das Hauptportal eintrittst, begegnest du der „Portico de la Gloria“. Es ist die Darstellung der Erlösungsgeschichte und zeigt in seiner Skulpturen vor allem Details des Alten und Neuen Testaments. Den Höhepunkt stellt Jesu Christus in der Mitte dar: Er ist der einzige Vermittler zwiscben uns und dem Vater. Er lad die Gerechten ein zur Teilhabe an der himmlischen Herrlichkeit. Unter dem Herm sitzt de Apostel Jakobus. Er weist an diesem Platz darauf hin, dass er der Empfänger der Lehren des Messias ist, wie auch der Vermittler seiner Botschaft.
Das willl der Portico sein: ein Aufruf, den christlichen Glauben mit ganzem Herzen anzu nehmen. Dieser Aufruf bewirkt in jedem von uns eine Reaktion. Wer ihn mit gläubigen Herzen annehmen kann, findet im Glaubensbekenntnis die geeignete Antwort. Als außere:
Zeichen dieser Zustimmung konnte man früher die Hand in die Mittelsäule des Portic legen (zurzeit wegen Beschädigung nicht möglich). So konnte man die Verbindung zun Ausdruck bringen, die sich zwischen dem Pilger und Jesus Christus gebildet hatte. Abe ebenso konnte man dadurch zeigen, dass man sich durch die Pilgerschaft von Neuem dafü entschied, wie Jakobus durch Glauben und Werke der Liebe Jesus nachzufolgen.
Die Umarmung des Apostels
Das Bekenntnis des Glaubens an Gott schließt mit der Umarmung der Statue des Apostels der vom Hochaltar aus der Basilika vorsteht. Auf diese Weise zeigen sich vor allem zwe Wirklichkeiten: einerseits die Erfüllung des Versprechens, das man Jakobus gegeben hat nämlich zu seinem Grab zu pilger, und andererseits der Vorsatz, sich der christlicher Botschaft, die er uns vermittelt, und die uns zu Erben unseres Herr Jesus Christus macht von der Tiefe her – mit allen Sinnen – neu zu öffnen.
Vor dem Grab des hl. Jakobus
Unter dem Altar befindet sich in einem silberen Sarkophag das Grab des hl. Jakobus, ir dem die Oberreste zusammen mit denen seiner Schüler Atanasio und Teodoro ruhen. Es is der geeignetste Ort für einen Augenblick des persönlichen Gebetes vor einem der engster Freunde des Herm, und nachzudenken, wie man Jesus Christus am besten nachfolgen kann.
Jeden Tag von 9.30 bis 14 Uhr und von 16 bis 20.30 Uhr kann man den Apostel umarmer und an seinem Grab beten.
Das Sakrament der Versöhnung
Wahrend des Weges wirst du dir oft selbst begegnet sein und wirst entdeckt haben, wo du dich vom Reich Gottes entfernt hast. Hier steht dir die große Gelegenheit offen, diese Geheimnisse einem Stellvertreter Gottes anzuvertrauen und ihn zu bitten, dir in Seinem Namen zu vergeben. In der Kathedrale wirst du Priester finden, um das Sakrament der Versöhnung zu empfangen: tilglich von 8 – 13 Uhr und von 17 bis 21 Ubr.
Die Pilgermesse
Die Pilgermesse wird die graße Gelegenheit sein, deine Verbindung mit dem Reich Gottes in Gemeinschaft mit vielen, die dich auf dem Weg begleitet haben, zu vertiefen. Welch eine große Gelegenheit, mit dem Empfang des Leibes Christi eine dauerhafte Freundschaft zu besiegeln!
Die „Composteln“ ist eine Urkunde, die belegt, dass du in frommer Gesinnung und Vereb-rung nach Santiago gepilgert bist. Sie wird dir im Pilgerblro ausgefertigt, wenn du die Bodingungen zum Empfang erfblit hast. Sie soll eine Erinnerung an deine Pilgerschaft soin wie auch an die Gott neu zugesagte Bereitschaft, am Aufbau seines Reiches mitzuwirken.
Der Neubeginn des Lebensweges
An der romanischen Fassade der Kathedrale, „Las Platerias“ genannt, sichst du ein Chrismon (Christus-Symbol), in dem das a und Q (alphs und omega, was Anfung und Ende bedeutet) sich umkehrt in D und a (das heißt: Ende und Anfang); es bedeutet, dass das Ende des Weges nach Santiago der Anfang eines neuen Weges ist, den du ab jetzt verwirklichen sollst. Hör zu, was dieser deutsche Pilger beim Erreichen seines Zieles dachte und fühlte:
„Bei der Ankunft am Ziel wird mir klar, dass all diese Wochen für mich eine Etappe des langen Weges zu Gott gewesen sind. Und ich kann hier wirklich zum Apostel Jakobus sagen: „Zeige mich dem Herr, um danach den Weg wieder aufzunehmen. „
26.05.2004 – K. (Deutschland)
Das kannst du auf viele Arten tun, in dem du der kirchlichen Organisation deines Landes hilfst. In vielen Orten gibt es Jakobus-Bruderschaften, und wo es noch keine gibt, kann man sie schaffen. All das sind Mittel, um das Engagement an der Zusammenarbeit beim Aufbau des Reiches Gottes zu fördern und den anderen zu helfen, dasselbe zutun.
(Deutsche Übersetzung Angelaund Wofgang Schneller)
Packliste für Pilgerinnen und Pilger
Was brauche ich wirklich? Das Gewicht des Rucksacks sollte nicht mehr als zehn bis 15 Prozent des eigenen Körpergewichts betragen (Richtzahl 9 – 10 Kilo)
Am Leib
- Wanderkleidung: Hose, Hemd, Unterwäsche Socken
- Gut eingelaufene (feste) Wanderschuhe mit gutem Halt für die Ferse
Rucksack
- Regenschutz für den Rucksack
- Wasserflasche (z. B. PET-Flasche 0,5 bis 1,5 Liter)
- Leichte Windjacke
- Regenschutz (z. B. Cape und Taschenschirm)
Regen- und Sonnenhut - Sonnenschutz
- Fußcreme (z. B. Gewohl) bzw. Hirschtalg
- Wasserdichte Sitzunterlage
- Geld, Ausweise, Karte der Krankenversicherung
- 2 Hemden (möglichst Microfaser)
- 2 Unterwäsche (evt. Funktionswäsche, z. B. Odlo)
- 2 Paar Wandersocken (z. B. von Falke mit Silberfäden, evt. glatte dünne Socken zu Unterziehen, empfehlenswert gegen Wundscheuern und Blasenbildung
- Lange Ersatzhose
- (Leichte) Sandalen oder Badeschuhe
- Badekleindung
(Leichter) Schlafsack
Schlafanzug
Leichtes Handtuch (Microfaser)
Kleine Toilettentasche (inkl. Toilettenpapier)
Blasenpflaster, Pflaster
Magnesjum
Evt. Basica gegen Übersäuerung (Tabletten)
Waschmittel in der Tube - Wäscheklammern, Schnur, Sicherheitsnadeln
- Evt. Fotoapparat
Kleine Taschenlampe
Taschenmesser (mit Korkenzieher und Flaschenöffner) - Schlafbrille, Ohropax
Pilgertagebuch (z. B. Anselm Grün, Kleine Pilgerbibel, Gütersloher Verlagshaus, 2009 - Meditationsbuch (z. B. Kurt Rainer Klein, Du bist unser Weg. Gebete, Meditationen ur Impulse für unterwegs. Das Pilger-Werkbuch, Herder 2009 oder Auf und werde. Der geistliche Begleiter für Pilgerwege, Lutherische Verlagsgesellschaft 2009)


Irgendwo stand auch, dass mir danach eine umfassende Absolution erteilt wird. Ich überlege, was ich vorher noch anstelle? 😳
Mach mal eine Gewissens Erforschung!
Vielleicht findest du was!