
Um 07:30 hab ich ein Uber Taxi bestellt, dass mich nach Porto bringt. Da muss ich mir was zum Frühstücken suchen, alternativ kann ich am Knäckebrit nagen.
Es ist kalt, meine Fleece Jacke ist bis oben hin zu und ich hab keine Handschuhe. Aber eine Pudelmütze auf, und einen Schal um. Ich dachte ich bin im Süden…. Gefühlt hat es 5°C, aber nur wenig Wnd.





Mein Versuch ein Uber Taxi zu bekommen, gestaltet sich als schwierig. Ich wähle aus Solidarität ein E-Auto, e-Corsa. Die Prognose sagte 10 Min. Dann wurden es 15, dann 22 Min. Wo fährt der rum, muss der noch laden? Also das ganze storniert. Nächstes Auto. Der Fahrer schreibt mich an, er sei am Flughafen, da kommt er nicht weg.
Noch eine Stornierung. Schließlich kommt dann doch ein Uber, eine stabile Frau in einem wackeligen Dacia. Sie bringt mich durch heftigen Verkehr nach Porto.










Die Stadt sieht interessant aus am frühen Morgen. Vom Duoro steigen Nebelschwaden auf. Um kurz vor Neun bin ich an der Kathedrale. Die ist geschlossen, aber nebenan gibt es ein Gebäude, aus dem hämmernde Geräusche kommen. Da werden die Pilgerausweise gestempelt. Mehrere Reisegesellschaften sind wohl unterwegs, und die Ausweise wurden gesammelt abgegeben. Die Stempel werden da reingeknallt, das ich mich frage wie lange der Tisch das aushält. Das Personal ist sehr unfreundlich, es ist nicht herauszubekommen, wann und wie man in die Kathedrale kommt. Mehrere unbedarfte Pilger werden rabiat zurechtgewiesen. Die Kathedrale macht wohl erst später auf. Dann eben nicht.




Ich laufe etwas durch Porto. Die Sonne scheint, aber es ist immer noch kalt. Mein USB Ladegerät hat die Reise nicht überlebt, und in einer der Seitengasse kaufe ich von einem Inder ein neues. Keine elektronische Bezahlung – nur Bargeld.
Ich finde die älteste Straßenbahn der iberischen Halbinsel, und fahre mit ihr ein Stück des Pilgerweges. Die Bahn ist abenteuerlich, und fast identisch mit der ältesten in Lissabon…























Rechts und links der Strassenbahnschienen parken Autos, und es ist ein Geh- und Radweg. Da sind oft nur wenige cm Platz.
Kurz vor der „Finito – Finish“ Station blockiert ein Tesla die Schienen, den die Schaffnerin mit heftigem Treten auf eine Art Pedal von den Schienen scheucht. Mit jedem Tritt betätigt sie eine Art Hammer, der auf ein Glocke schlägt. Sie hat 5 Pedale, sie kann den Ton wohl eskalieren.
Von der Endstation geht der Pilgerweg am Meer entlang, zum Teil nicht besonders sehenswert. Pause mache ich in einer kleinen Bar zum Mittagessen.















Kurz hinter Porto erreiche ich Martosinhos. Das ist wirklich nicht schön. Betonklötze, alte verkommene Seitenstrassen, vergammelte Häuser. Aber man sollte es positiv sehen, es ist Portugals morbider Charm.












Das waren heute 25,4 km, aber darin enthalten sind auch ca. 5 km mit der Strassenbahn. Ich hab die Strecke einigermaßen geschafft, Blasen oder so was hab ich nicht glaube ich. Ich hab die Socken noch nicht ausgezogen.
Jetzt versuche ich eine Übernachtung in Rates für morgen zu bekommen. Airbnb, nichts. Booking auch nichts. Da soll es eine Hostel geben, dass ich aber in Google maps nicht finde.
Airbnb und booking haben nur Unterkünfte im Umkreis von 15 km, abseits des Pilgerweges. Im Papier Reiseführer hab ich eine Unterkunft gefunden, die ich angerufen habe. Englisch geht gar nicht. Mit google translater hab ich dann ein Bett bekommen, meine Referenz für meine Buchung ist meine Telefonnummer.

Morgen wird es nicht nur kalt, sondern auch noch regnen.

Gut 25km für den ersten Tag finde ich schon beachtlich! Wetter kann nur besser ,aber Hauptsache es bleibt trocken! Gute Nacht 😴 was macht denn der Fuß?
bis jetzt ist mit dem Fuss alles gut.
Bei den Temperaturen bekommt man keine Blasen. Schließlich hast du deine Wanderschuhe mit mir in Norwegen gut eingelaufen. Übernachtungen für Pilger sind spärlich. Du sollst dich auf das Wesentliche konzentrieren.😁 Einne Erholsame Nacht wünschen wir dir.
Das sind mittlerweile schon wieder neue Schuhe. Die Norwegen Treter haben bei der Alpenüberquerung zu sehr gelitten. Das Pilgerleben ist schon spartanisch….