Die Nacht im Trucker Motell war ruhig. Ich hatte gestern noch was aus dem Auto geholt. Das Auto stand neben einer Zugmaschine aus Estland, wo der junge Fahrer dabei war den Truck von innen zu reinigen. Er sagte mit östlichem Akzent „Guten Abend“. Wir kamen ins Gespräch, er fährt heute zurück nach Estland über Finnland entlang des östlichen Ostsee. Er wollte mal in einem Tesla sitzen, und hat das ganze gefilmt. Er hat mir dann im Auto ein YouTube Video eingestellt, in deutsch über Jesus.
Am Morgen war er weg.
Als ich mit dem Estländer sprach ist mir was aufgefallen, was wir bisher überhaupt nicht hatten MÜCKEN. Heute Morgen kurz gelüftet, und die Biester schwirren an.
In der Unterkunft liegen Gästebücher, die ältesten gehen zurück auf das Jahr 1999,
06:30 Nach dem Frühstück geht es los
Wir sind gut voran gekommen. Die schwedischen Autobahnen sind hier im Norden überwiegend einspurig, mit ca. 2 km langen zweispurigen Stellen zum überholen. 110 km/h darf man fahren, an Auf- und Abfahrten oft nur 70 km/h. Alles mit Kameras überwacht. Wir haben die 160 km bis zur ersten STKK (Sensatio Tesla Kofferraum Kaffee) in knapp eineinhalb Stunden geschafft. Nach dem Kaffee und einem zweiten Frühstück, Fahrerwechsel. Hier ein paar Bilder zur Auflockerung des öden Textes.
Mittagspause machen wir am nächsten Halt in Umea.
Unser heutiges Tagesziel ist Sundsvall.
Die Innenstadt von Sundsvall gilt oft als Schwedens schönste. Sundsvall ist auch Startpunkt des 580 km langen Pilgerwegs von Küste zu Küste: Der St. Olavsleden führt bis nach Trondheim in Norwegen. An Mittsommer, dem 25. Juni 1888 war es überall trocken. Es reichte ein Funke von einem Dampfboot, das seine Maschine mit Holz statt mit Kohle befeuert hatte. Starker Wind kam hinzu. Im Nu stand die ganze hölzerne Innenstadt in Flammen. Innerhalb von acht Stunden brannte sie komplett ab. 9.000 Menschen waren ohne Dach über dem Kopf. 1890 entschloss man sich, die Stadt neu aufzubauen, diesmal aber in Stein statt in Holz.
Wir haben eine Übernachtung im Quality Hotel Sundsvall gebucht, und damit die im Trucker Motell eingesparte Kohle gleich wieder verbrannt. Aber die Übernachtung ist inklusive Frühstück, und unsere Salami ist langsam zu Ende.
Das Hotel ist in unmittelbarer Nähe zum Sundsvall Stadtteil Stenstaden, das ist der 1890 wiederaufgebaute Stadtteil.
Um 15:00 haben wir Sundsvall erreicht. Am Supercharger geben wir dem Auto so viel, dass wir morgen direkt weiter Richtung Stockholm starten können. Die Strecke entlang der Küste ist schon etwas anstrengend zu fahren, da es keine Autobahn im deutschen Sinn ist. Wir haben noch einen Rastplatz aufgesucht und einen Espresso mit holländischen Gebäck zu uns genommen. Eines von beiden gab wieder Energie.
Hier ein paar Impressionen von einer schwedischen Tankstelle/Ladestation, inkl. eine kleinen Schwedin mit sehr viel Text tätowiert auf dem Oberschenkel. Was mag da stehen? Wartungshinweise? Gebrauchsanweisung? Wir sprechen kein Schwedisch…..
Um 16:00 haben wir unser Hotel bezogen, und gehen nun in die Altstadt. Unser Hotel hat ein tollen Ausblick. Auf eine Tankstelle, dieselbe Kette wie im Trucker Motell. Die Kettte OKQ8 verfolgt uns irgendwie. Sundsvall liegt ca. 350 km nördlich von Stockholm.
In Sundsval gab es einen großen Umzug mit Jugendlichen auf Trucks, es scheint so was wie Abitur Feiern oder Schulschluss zu sein. Die sehen alle aus wie Matratzen.
Wir haben uns dann einen Drink im bloco gegönnt.
Nach zwei Bier bin ich fahruntüchtig. Der Wagen muss umgeparkt werden, das macht Jürgen, da der Parkplatz am Hotel pro Stunde berechnet wird (mit EasyPark). Außerhalb sind Parkplätze ab 19:00 bis 08:00. Aber nur zu bestimmten Wochentagen.
Ich bereite das Abendessen vor, nach dem Besuch im boco ist nicht mehr drin. Knäckebrot, Fertigsuppen, eine Dose Fisch in Tomatensauce, aber schon mit Mozarella.
Das war es dann für Heute.
Das Fazit des heutigen Tages:
Für Morgen haben wir Stockholm geplant. Übernachten werden wir in Nyköping, ca. 150 km südlich Stockholm. Das sind von Sündenfall ca. 510 km, 5:30 h Fahrt.
