14.06.2023 Von Olderfjord nach Töre

Nach dem Frühstück werden wir bis Töre zu einer Airbnb Unterkunft fahren. Das sind ca. 659 km. Wir sind dann unmittelbar am Bottichen Meerbusen, dem nördlichen Ende der Ostsee. Beim Frühstück haben wir Lazarus wieder getroffen. Auf dem Bild der Mann, der überlegt was er mit den Erbsen auf dem Teller machen soll. Er hat für heute nur 50 km bei Windstärke 7 vorgesehen, und war sehr entspannt.

Das Frühstück war gut, Würstchen, Fleischbällchen, Rührei und gekochte Eier. Falls ich es noch nicht erwähnt hatte, an allen Unterkünften gab es freies WiFi. Nicht immer mit einem sicheren Passwort…

Als wir beim Frühstück sitzen tauchen direkt an unserem Fenster zwei Vespen auf. Zwei von sechs die wir auf denn Weg zum Nordkap gesehen hatten. Wir haben uns die Roller genauer angesehen. Das ist ein elitärer Club „Nordkapp Classic Raid Live“ mit über 200 Mitglieder weltweit:

NORDKAPP CLASSIC RAID

A Vespa, 4000 km, 13 days of Adventure and 8 nations to cross to reach the North Cape and witness the miracle of the Midnight Sun. This is the Nordkapp Classic Raid, the Vespa Adventure Raid to the Arctic Circle.Take part in this Incredible Adventure with vehicles with a maximum engine capacity of 250 ccproduced within 2010

Auf der Homepage des Clubs gibt es eine Übersicht wo sich jede teilnehmende Vespe auf der 4000 km Strecke gerade befindet. Wir finden, ab Windstärke 5 sollten sie lieber auf weniger Wind warten. Das ist zu gefährlich.
Wir fahren weiter mit dem Fernziel Stockholm, und kommen an einem spanischen Radfahrer vorbei, der beim Frühstück am Tisch direkt am Buffet zu den Würstchen, Fleischbällchen und Rührei saß. So ernähren sich Hochleistungssportler.

Wir fahren die E45 von Alta nach Kautokeino, eine zu Beginn sehr kurvenreichen relativ schmale Landstraße. Mit wenig bis gar keinem Verkehr. Gegen Mittag erreichen wir Kautokeino, und laden an einem neuen Supercharger. Der prognostizierte Ladestand passte genau. Dieser Supercharger ist der letzte in Norwegen, der nächste ist in Finnland.
Es gibt wieder frischen Sensatio Tesla Kofferraum Kaffee (STKK) mit Jürgens Spezialkeksen. Die, wie ich vermute, aus einem Waffenschrank des holländischen Secret Service stammen.

Wir fahren durch Birkenwälder, und durch Wälder voller Birken, als wir die finnische Grenze erreichen.

An der Grenze kommt ein Hinweisschild: Innerorts 50 km/h, außerorts 80 km/h. Wenig später steht an der Straße 100 km/h als Limit. Eine Falle? Von Kautokeino bis zum nächsten Ladestop Pello in Finnland sind es 300 km, und laut Google 3:35 h Fahrzeit.

Die Straße wird interessanter, wir haben eine Stromleitung, oder Telegrafenleitung neben der Straße. Und zwischen den Birken sind einige Kiefern.

Einige Birken am Straßenrand sahen etwas vertrocknet aus, weshalb wir – hilfsbereit wie wir sind – diese begossen haben. Mit TSKK , gefiltert.

In Finnland passieren wir ein Skigebiet, und der Autopilot gestattet uns den seltenen Vorgang „Rentiere beim Ausparken“ zu beobachten

Kurze Kreativpause 130 km vor Pello an einem Fluss mitten in der Einsamkeit.

Immer wieder Rentiere auf der Straße, oder am Straßenrand

Als nächstes erreichen wir Pello, einen Supercharger in Finnland. Und erneut kommt die Kaffeemaschine zum Einsatz. Damit hier nicht der Eindruck entsteht wir dröhnen uns mit Kaffee zu, stelle ich nun klar: Den Kaffee haben wir nur während der Ladepausen mit den schon erwähnten holländischen Keksen. Während der Fahrt trinken wir Ingwer Tee aus Thermoskannen, den wir jeden Morgen aus frisch geschnittenen Ingwer Knollen zubereiten. Am Supercharger gab es Lohi Luvat – Lachsgenehmigungen. Brauchen wir nicht, wir haben Bio Sardinen und noch reichlich Hering in Tomatensauce, und in Mozarella-Tomatensauce.

Pello ist ein Ort an der Grenze, es gibt einen finnischen, und einen schwedischen Teil. Direkt nach dem Supercharger kam der Grenzübergang. Wir wurden standesgemäß an der Grenze begrüßt.

Dann ging es weiter in Schweden, und wir erreichten den Polarkreis. Was für ein Unterschied zur Überquerung in Norwegen, Wind, um 6°C und leicht nieselieg. Und hier? 24°C, Sonne, blauer Himmel. Ab jetzt geht die Sonne nachts wieder unter, wenn auch nur ein kurze Zeit.

Nach einer weiteren Biopause (die innere Reinigung durch den Ingwer Tee), geht es weiter Richtung Supercharger Töre, wo in unmittelbarer Nähe das Motell Töre sein müsste.

Neben dem Supercharger ist eine Tankstelle, es riecht nach Super bleifrei und Diesel. Wir gehen über die Tankstelle, und sehen von der Zapfsäule das Motel. Das haben wir gebucht. Ich gehe in die Kassierbude, und wir bekommen einen Schlüssel. Das Zimmer ist klein, sauber, ok. Aber wo ist das Bad? Wo ist das WC? Wir haben eine Trucker Unterkunft gebucht. Aber für 50€ für 2 Personen, es gibt ein neues (Gemeinschafts) Bad, eine gute Küche, und einem Balken. Mit Blick auf den Parkplatz und OKQ8 (schwedischer Tankstellenbetreiber). Wir nehmen das in unseren Reiseerfahrungsschatz auf.

Aber es hört sich schlimmer an als es ist.

Das Abendessen war aus unseren Mitbringsel etwas aufgewertet mit lokalem Feldsalat, Paprika, und Tomaten.

Für morgen haben wir unsere Unterkunft sorgfältiger gewählt, und nach dem 4 Augen Prinzip verifiziert. Es geht nach Sundsvall, 563 km südlich von hier, und ca. 380 km vor Stockholm. Auf der Strecke gibt es ein engmaschiges Netz von Geschwindigkeitsüberwacungen. Unser Limit war bisher maximale erlaubte Geschwindigkeit plus 2 km/h. Der Tempomat und der Autopilot bekommen das gut hin. In Finnland und Schweden sind die Straßen für den Tesla Autopilot gut geeignet.

Fazit des Tages:

Wir sind heute 704 km, statt der prognostizierten 659 km, in 8:15 h gefahren, und sind dabei vom Atlantik in Norwegen durch Finnland zur nördlichsten Spitze der Ostsee in Schweden gefahren. Alles elektronisch, um dann über einer Tankstelle ein Nachtlager zu finden. Wir schaffen das!

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