11.09.2023 Fahrt Richtung Ligurischem Meer

Ich hatte gestern ein Hotel in Albissola gefunden, dass ein Zimmer für 59 € anbietet. Leider steht nicht dabei, was das Parken kostet. Da das Hotel mitten im Ort in Küstennähe ist, hab ich das Parken angefragt. Leider keine Antwort…
Sehe ich mir weitere Hotels in der Umgebung an, dann finde ich für 85€ ein Hotel im Sex-Bett Zimmer. Das wäre die zweite Wahl. Da es sich von Sonthofen über die Alpenpässe staut, weiß ich gar nicht, ob ich es bis dahin schaffe.
Ich denke ich warte mit der Buchung, bis zur ersten Ladepause.

Nun zuerst frühstücken. Kaffeemaschine ist da, heisses Wasser kann ich mir für meinen Ingwer-Alpenüberquerung-Thermos Pott auch machen.


Meine Ohren sind wieder frei, die Nase soweit auch. Lediglich etwas Husten. Ich denke noch vor einem Jahr hätte man mich mit dem Husten nirgendwo reingelassen, sondern in Plastikfolie eingeschweißt.

Ich fahre nun zum REWE, häng das Auto an die Ladesäule, und werde meinen Proviant bei REWE auffrischen . Dann um 08:00 zum Reifenservice, meine Schulden bezahlen. Dann geht es endlich weiter…

Das Navi meint nach Abfahrt vom Reifenservice, dass ich ohne Zwischenlandung bis zum SuC nach Sondrio – kurz vor dem Comer See – komme. Dabei soll am Stilfser Joch Gipfel noch 10% im Akku sein.
Kurz darauf wird die Route korrigiert, und das Navi sendet mich zu einem Supercharger nach Füssen. Dort gibt es eine kleine Automatenlounge, Türöffnungscode steht im Auto auf dem Bildschirm.
Auf meinem Auto hatte ein Katze ihre Pfotenabdrücke auf der Haube und der Windschutzscheibe hinterlassen. Die Scheibe konnte ich da reinigen.

Dann geht es weiter nach Österreich und Italien über den Reschenpass.

Nach dem Reschenpass geht es nach Osten Richtung Meran, und weiter nach Süden zum Stilfser Joch.

Diese Passstrasse ist beeindruckend. Sie hat 48 180° Kurven, die zum Teil sehr eng sind. Eine bin ich falsch angefahren, und musste zurück setzen.

Der Pass hat seine höchste Stelle bei 2.700 m. Hier ist richtig was los:
Radfahrer, die wie apathisch bei fast 30°C hier rauftrampeln,
Motorradfahrer die wie Kanonekugeln den Pass rauf donnern, als wäre hier kein anderer,
Wohnmobile, die Mann nur an bestimmten Stellen passieren lassen kann, dazwischen Radfahrer und Motorradfahrer die sich da durch zwängen,
und dann gibt es noch Linienbusse. Und alle glauben, sie sind alleine unterwegs.

Wahnsinn…

Der Energieverbrauch ist immens, 83 kWh/100 km, mehr als das vierfache vom normalen Verbrauch. Als ich oben angekommen bin, ist die Restreichweite noch 23 km. Der Supercharger ist ab 80 km entfernt, bisher hat es immer gepasst.

Die Abfahrt Richtung Süden ist nicht so spektakulär, dafür weniger irre Fahrer. Was mir hier auf der Passstraße an Porsche, Lamborghini Mercedes SLS und Ferrari entgegen gekommen ist, hab ich sonst nicht in 5 Jahren gesehen.

Natürlich sind hier auch die Krawallkisten AMG und BMW M unterwegs. Aufgeblasene Gölfe auch. Und ein paar S Audis mit knallern beim Gas-Weglassen sind hier auch. Eine Null am Kühlergrill reicht nicht, vier müssen es sein.

Stilfser Joch:
Muss man das gefahren haben? AUF JEDEN FALL!
Muss man es noch mal fahren? AUF KEINEN FALL!
Ich will mein Glück nicht überstrapazieren, ich hab Glück gehabt und keinen Unfall erlebt. So wie hier gefahren wird, war das richtiges Glück….

Weiter ging es zum SuC Sondrio, der an einem schönen gut hergerichteten Hof mit Restaurant liegt.

Die Außentemperatur war 31°C, deshalb hab ich im Auto gegessen. Es gab keinen Schatten. Natürlich ein bewährtes Ramen Nudelgericht. Morgen zur Abwechslung mal ein yfood 😇.

Gestern hatte ich ein schönes Hotel in Albissola gefunden, dass ich nun buchen wollte. Gestern stand auf der Webseite „Letztes Zimmer“. Klar, ich soll sofort buchen. Jetzt stand da nichts mehr, also brauche ich was neues. Ich finde ein Appartement in Hafennähe in Genua, dass ich für 75€ buche. Das sind von Stilfser Joch ca. 380 km.

Die Route führt um Milano, wo ich passend zum Feierabend Verkehr ankomme. Da kann ich einen Stau in einer italienischen Großstadt erleben. Die legen sich ganz schön ins Zeug, aber kommen an Deutschland nicht ran. Dafür sind die Brücken nicht kaputt, und die Straßen sind gut.

Die Autostrada führt am Comer See entlang, aber durch Tunnel. Die auch alle gut sind, und ohne Einschränkungen befahren werden können. Wie kann das sein? 😎 Schützt hier keiner die Fledermäuse, und legt die Tunnel still?

Das Navi meint, dass ich morgen nach der Abfahrt laden soll, und am SuC morgen mit 5% ankomme. Das ist mir etwas knapp, so lade ich kurz vor Genua, und sortiere bei der Gelegenheit die Sachen die ich für die Nacht brauche. Ich stecke also die Zahnbürste in die Tasche, Knäckebrot, Salami, Käse und Ingwer. Dann fahre ich weiter.

Die Autostrada A7 nach Genua ist sehr kurvenreich, ich folge einem italienischen Kleinbus, und muss mich schon konzentrieren ihm zu folgen. Es wird dunkel, als ich einen Anruf von der Vermieterin bekomme. Man will wissen, wann ich ankomme. Das Navi sagt 20:38.
Um 20:25 fahre ich Genua Ost ab, und es geht durch den Hafenbereich von Genua. Abenteuerliche Verkehrsführung. Gut, dass es dunkel und nicht so voll ist.
Das Navi bringt mich zur Via Sampierdarena 99. Alles voller Autos. Hausnummern seh ich erst mal keine, dann entdecke ich 363. Das Navi ist wohl etwas daneben. Ich fahre die Straße weiter. Dann sehe ich eine Hausnummer 111 und 113. Also zurück. Ich will wenden, da macht mir ein Italiener klar, dass ist eine Einbahnstraße. Ok, also um den Block. Der ist 2,4 km lang.

Das Navi bringt mich wieder an die Stelle mit der falschen Hausnummer. Ich versuche einen Halteplatz zu finden, und rufe an. Die Frau am Telefon spricht mäßiges Englisch, und übersetzt, was jemand anders ihr sagt. Sie fragt wo ich bin, ich lese ein paar heruntergekommene Firmennamen vor. Sie sagt die Nummern sind falsch, ich soll zur 99 Rosso. Hier sind keine 99 Pferde.
Ich fahre langsam weiter. Dann lese ich einen Hotel Namen und sage ihn ins Telefon. Nach kurzem hin und her erkennt jemand im Hintergrund das Hotel. Ich bin zu weit. Noch mal um den Block…
Ich bin die ganze Zeit am Telefon und hab Ihnen gesagt, was für ein Auto ich habe, und welche Farbe es hat. Damit mein Abholer mich finden kann.
Ich bin wieder an der Navi Position, hier laufen dubiose Gestalten rum, aber keiner macht den Eindruck mich zu suchen. Die Straße ist eng, und wenn ich halte kommen andere nicht an mir vorbei.
Ich fahre langsam weiter, und hab keine Lust mehr. Die Gegend ist auch nicht so doll. Immer noch hab ich die Relais Dame am Telefon, die wohl mit jemanden im Raum, und mit dem Mann der mich abgefangen soll in theatralischem Italienisch spricht. Dazwischen höre ich ein paar englische Worte, und ich sag auch was. Ich bekomme eine italienische Antwort. Was für ein Theater. Mittlerweile bin ich schon wieder zu weit, also wieder um den Block. Da ist nun Blaulicht, ein Unfall. Kein Problem, alle fahren drum herum.
Ich bin wieder an de Stelle des Navis, und plötzlich steht da ein kleiner Kerl mit Helm.

Das ist der Abholer. Ich frage, wo ich parken soll, er zeigt in die gesamte Gegend. Toll! Dann finden wir blau markierte Parkplätze, EasyPark! Ab 08:00 muss ich bezahlen, kein Problem, ich bin vorher weg….

Ich zeige ihm die Hausnummer 363, die ich an der Navi Position gesehen habe. Er sagt mehr in Italienisch als Englisch, das sei die schwarze Hausnummer. Er zeigt mir an der Klingel des Hauses die rote Nummer 99. Es gibt hier schwarze und rote Hausnummern. Welchen Sinn hat das denn? Rote nur für Indianer? Ich verstehe es nicht..
Er zeigt mir das Appartement, es ist ok.

Nachtrag zum Thema Hausnummer:
Es ist so, dass es nur in Genua rote und schwarze Hausnummern gibt. Die roten sind für Läden, die schwarzen für Wohnhäuser. 

Fazit:
Gefahren bin ich heute 665 km, und hab 144 kWh verbraucht.
Das entsprechen 159% meiner Akkukapazität, das hab ich mit dreimal Laden realisiert.

Thema Maut:
Für Norwegen hatte ich die automatische Mauterfassung für Fähren, Tunnel und Brücken mit dem brobizz zu erschlagen. Das war ein totaler Flop. Die Norweger haben alle Verträge mit dem dänischen brobizz gekündigt.
Für diese Reise hab ich den beep‘n go Tracker im Einsatz. Der ist für Italien, Spanien, Portugal und Frankreich. In Italien hat der super funktioniert, keine Wartezeiten, einfach bei den entsprechenden Spuren durchfahren. Das Gerät piept kurz, und die Schranke öffnet sich.

Ich werde versuchen morgen bis L‘Estartit in Spanien durchzufahren. Das sind ca. 780 km. Wenn ich mich in Monaco oder Nizza lange aufhalten sollte, werde ich in einem ibis oder Campagnile Hotels an der Autobahn übernachten.

2 Kommentare zu „11.09.2023 Fahrt Richtung Ligurischem Meer“

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