10.-11.11.2025 BP1 an Jürgens Tesla – Akku geflutet

Am Montag den 10.11. hat Jürgen mich um 07:30 abgeholt, und wir sind nach Reinfeld gefahren. Ich bin davon ausgegangen, dass mein Auto erst am Mittwoch fertig wird. Aber ich hab beschlossen mit Jürgen zu fahren, um bei seiner Wartung dabei zu sein.

Wir stehen kurz vor dem Ziel gegen Mittag am Supercharger bei Reinfeld, da kommt mein Auto. Es ist fertig, und sie testen noch das Schnellladen.
Wie fahren zur Werkstatt, und helfen bei der Akku Wartung von Jürgens Auto.


Das war interessant, und gegen 19:00 sind wir fertig, und starten mit beiden Model S die Rückfahrt.
Ein kurzer Test am nahen Supercharger mit Jürgens Auto, und es geht weiter Richtung Hamburg.
Kurz vor Hamburg ruft Jürgen an, dass sein Auto eine Kühlwasser Warnung hat. Wie fahren am nächsten Supercharger raus, und prüfen das Wasser. Der Ausgleichsbehälter ist leer, aber unter dem Auto ist kein Wasser. Alles trocken.

Wir rufen die Mathieu an, und er sagt, dass er auf dem Weg nach Hamburg in die Zweit-Werkstatt ist. Er kommt vorbei. Mittlerweile ist es kurz vor 21:00. Er ist genauso ratlos wie wir, und wir beschließen das Kühlwasser aufzufüllen. Das Auto meldet mittlerweile, dass es ggf. nicht mehr fahren wird.
Wir kaufen 20 l destilliertes Wasser, starten im Auto im Service Menü den „Kühlwasser entlüften Modus“. Wir füllen 6 l Wasser nach. Viel zu viel, zumal immer noch kein Kühlwasser irgendwo rausläuft.
Also beschließen wir das Auto zur Werkstatt nach Hamburg zu fahren. Wir starten, Jürgens Auto fährt noch gut 2 m. Dann steht es mit einer Kaskade von Fehlern. Das Auto schaltete den Antrieb und den Hochvolt Akku komplett ab. Ab jetzt steht nur noch die kleine 12V Batterie zur Verfügung. Wir schaffen es, das Auto in eine Position zu schieben, dass es auf einen Abschlepper gezogen werden kann. Im Auto bimmelt und piept es, und die Fehlermeldungen laufen so schnell über den Bildschirm, dass man sie kaum lesen kann.

Mathieu ist nach Reinfeld gefahren, um sein Tesla Model X gegen einen Abschlepper zu tauschen. Gegen 21:50 ist er zurück. Wir haben uns bei gut 7°C Außentemperatur zuvor in mein Auto begeben, da der 12 V Akku in Jürgens Auto fast leer ist. Mit der letzen Energie aus dem 12 V Akku haben wir den Abschleppmodus aktiviert (sonst ist das Auto festgebremst), ein Fenster heruntergefahren (damit wir die Türen von innen mechanisch öffnen können), und die vordere Haube geöffnet. Dann kann man den 12 V Akku erreichen um ihn nachzuladen.

Um 22:40 sind wir in der Werkstatt in Hamburg. Nun müssen wir ein totes Model S von der Bühne schieben. Und ohne Servolenkung ist das Auto kaum zu manövrieren. Dieses Model S hat eine defekte Luftfederung, und der liegt komplett am Boden. Der Bildschirm bleibt dunkel, nachdem er zuvor mehrere Monate tiefentladen gestanden hat. Die Luftfederung kann mit einem externen Kompressor kurzzeitig aktiviert werden, so dass das Auto schiebbar und lenkbar ist.

Dann wuchten wir Jürgens Auto in die eiskalte Halle auf die Bühne.

Die erste Vermutung war, dass die Kühlwasseranschlüsse des Akkus bei der Montage des Akkus unter das Fahrzeug, beschädigt worden sind. Die Theorie war, dass dann die Kühlwasser Pumpen das Kühlwasser in das Akku Gehäuse gepumpt haben. Und damit die Batterie Management Elektronik und die Akku Zellen mit Kühlflüssigkeit geflutet haben.

Als wir den Akku gelöst und abgesenkt haben, sehen wir uns die Verbindungsstelle an. Die Verbindung ist unbeschädigt.

Um das Problem weiter analysieren zu können, bleibt uns keine Wahl. Wir müssen den Akku öffnen. Mathieu will alle Module ausbauen, da sie ggf. irreparablen Schaden nehmen können, wenn sie zu lange der Kühlflüssigkeit ausgesetzt sind. Er will alle 16 Akku Packs mit destilliertem Wasser und Isopropanol reinigen.

Also öffnen wir den Akku.

Zuerst wird das sogenannte Penthouse geöffnet. Hier ist der Wasseranschluss, und zwei Akku Packs sind hier übereinander montiert. Wir sehen, dass der Blechboden des Akkus mit grüner Flüssigkeit feucht ist. Eigentlich eine Katastrophe.

Dann geht es weiter, den Hauptakku öffnen. Das erinnert irgendwie an das Öffnen einer alten Fischdose. Ein Teil des Abdeckungsblech muss gebogen werden, damit man mit einem Werkzeug den Kleber anschneiden kann. Die Abdeckung ist mit einer Folie, und einer Brandschutz Decke versehen. Das ganze ist verklebt. Darunter sind ca. 300 Schrauben, die den Akku dicht halten sollen.

Die Abdeckung wird an beiden Seiten hochgebogen, und man kann die 14 Akku Packs sehen. Wahnsinn, die die 8256 Zellen des Typs 18650 zu sehen, die dem Auto eine Kapazität von fast 100 kWh geben.
Im Vergleich dazu hat mein 90er Akku nur 7104 Zellen, und kommt auf 90 kWh.

Aufbau des Tesla Model S Akku:

An Akku Pack 16 sehen wir sehr viel Kühlwasser, Kondensat an der Plastikverkleidung innen an den Zellen. Hier muss das Leck irgendwo sein. Die folgenden Fotos zeigen die Kühlwasser Anschlüsse der einzelnen Packs. Das sind die schwarzen Leitungen, mit den pink markierten Kühlwasser Kupplungen.

Um 02:30 haben wir das Akku Gehäuse leer, alle Packs ausgebaut und hochkant hingestellt, damit das Kühlwasser ablaufen kann. Die meisten Module sind trocken, aber einige sind im Inneren und an der Elektronik voller Kühlwasser.

Wie konnte im inneren des Akkus ein Kühlwasser Leck entstehen? Es kann nur beim Reinigen der Ventilöffnungen entstanden sein. Wir haben keinen Riss oder Bruch in den Leitungen erkennen können.

Wir beschließen gegen 02:40, das wir nach Hause fahren.

Gegen 07:00 sind wir bei Jürgen zuhause. Er wird sich kurz aufbereiten, und dann zu einer Besprechung nach Dortmund fahren….

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