09.01.2024 Richtung Trondheim

Um 07:10 haben wir alles gepackt, das Apartment im definierten Zustand hinterlassen, und sind auf dem Weg nach Lodingen zur Fähre.
Lodingen ist auch der nördlichste Punkt unserer Reise. Die Temperatur ist 6°C, nass und sehr windig. Die Straßen sind Eis- und Schneefrei, aber voller Split. Die Pfützen sind hier so groß wie der Baldeneysee.

Auf der Webseite des Fährenbetreibers sehen wir den Hinweis, das die Fähre wieder fährt und die erste Fähre um 09:15 ablegt. Als wir gestern die Abfahrtzeit nachgeschaut haben, stand da 08:30. Aber das war bei Rome2Rio.
Wir müssen uns etwas beeilen, die Fahrzeit laut Google Maps ist 1:15h, und die nächste Fähre legt um 10:45 ab,

Wir haben die Fähre erreicht, und sind fast alleine auf dem Schiff.

Um 14:00 machen wir eine Mittagspause am SuperCharger Fauske. Der Fisch muss allerdings draußen bleiben.

Wir sind nun 6 h unterwegs und haben 320 km geschafft, inklusive 1:15 h Fähre. Wir werden heute noch ca. 300-350 km schaffen, mehr wird bei den Straßenverhältnissen nicht möglich sein. Die Übernachtungsmöglichkeiten auf der Strecke geben uns nicht viel Spielraum – da ist nicht viel.

In Anbetracht der geringen Auswahl versuchen wir bis Grom zu kommen. In Grom haben wir im Juni auch übernachtet, in einem Cottage. Das Hotel scheint geschlossen zu sein. Alternativ haben wir einen Campingplatz mit mehreren Hütten. Das sind allerdings noch 405 km.

Um 16:00 erreichen wir den Polarkreis, aber das Besucherzentrum ist geschlossen. Auch anhalten oder abfahren ist nicht möglich. Die Abfahrt und der Parkplatz sind nicht geräumt. Zuvor war die Strasse gesperrt, da ein LKW von der Fahrbahn abgekommen war und auf der Seite lag. Weiter geht es nach Mo I Rana, wo wir laden werden.

Unter Aufsicht der Rückbank-Chefin hat Jürgen das Bord Bistro geöffnet.

Wir können zwischen 40 und 60 km/h fahren, manchmal auch 75 km/h. Die Straßenbedingungen wechseln ständig.

Es ist nun 17:00, und wir haben eine Unterkunft in Grom gebucht, ca. 280 km entfernt von hier. Das sollten wir schaffen.

Wir laden in Mo I Rana. Das scheint ein Regen Supercharger zu sein, im Juni standen wir auch im Regen. Wir kaufen noch Wasser im nahen Supermarkt, und finden interessante Batterien.

Die Unterkunft hat die Buchung bestätigt, und uns mitgeteilt, dass ihr Hygiene sehr wichtig ist. Bettwäsche müssen wir erwerben, pro Set 85 NOK, und kann 5x benutzt werden.
Nur einer hat einen Schlafsack dabei.

Um 18:15 ist plötzlich schluss. Alles steht. Nach einer halben Stunde kommt jemand und informiert, dass eine Lawine die Straße blockiert. Wir müssen auf den Räumdienst warten. Wir überlegen kurz ob wir mit unserem Bundeswehr Klappspaten anfangen sollen – verwerfen den Gedanken aber dann.

Die Lawine hat uns über eine Stunde gekostet, und ein vernünftiges Foto davon haben wir auch nicht. Egal, es geht wenigstens weiter.

Um 20:00 sind wir in Mosjoen, zum Laden und ich suche sanitäre Anlagen. Die nassen Eisflächen sind tückisch, vor allem im Dunklen.

Auf dem Weg zur Unterkunft in Grong.

Als wir am Camping Platz ankamen, war keiner da. Ich hab dann eine Nummer angerufen, die sagte mir “No Problem, number one is for you. The key is in the door”.

Auf dem Weg zur Hütte hat es mich auf dem Eis komplett umgehauen. Man kann nicht laufen, nur fahren – unglaublich. Die Hütte ist beheizt, und hat Licht. Wichtig ist WLAN.

Aber keine Bettwäsche, und keine Handtücher. Die Stimmung kippt…. Bei der Jugend, die uns während unserer rituellen Desinfizierung bittet, nicht so laut zu sein.

Jürgen und ich desinfizieren uns innerlich – das reicht, und arrangieren uns im Doppelbett mit meinen offenem Schlafsack.

Fazit: wir sind 16:30 h gefahren, und haben 762 km von Henningsvaer nach Grong zurück gelegt. Das bei Eis, Regen, Schnee und Dunkelheit. Außerdem hatten wir ca. 1,5 h eine Vollsperrung, die uns Zeit gekostet hat.

9 Kommentare zu „09.01.2024 Richtung Trondheim“

  1. Hallo Ralf,wenn ich die schönen Fotos sehe, denke ich, das ich auch mal wieder in den Norden muss. An den fast allen Orten Eurer Tour war ich auch schon, aber meist im Sommer und eher zu Fuß unterwegs. Gute Fahrt!

  2. Kann ich nur bestätigen ,Glück gehabt!
    Jeder Tag bringt so viele Erlebnisse !
    Schönen Abend und ich bin gespannt wie es weiter geht!
    Freue mich auf den nächsten Bericht und natürlich auf die Fotos!
    Mutter

  3. Gute Fahrt und schöne , Erlebnisse in Trondheim.✊👍 Jetzt erstmal eine gute Nacht 😴 Tankt jetzt erstmal Energie für euch, für morgen.💪✊

  4. Hört sich sehr nach Abenteuer an. Schön, dass es happy end gibt.🍀 Weiterhin gute und sichere Rückfahrt!✊
    Eine entspannte, erholsame Nacht!🛌🧸✨🌙

    1. Das ist es irgendwie auch meinen wir alle. Nachdem das Wetter auf den Lofoten nicht mehr schön, scheint es in Südnorwegen erheblich kälter zu sein. Wir sind auf Trondheim gespannt

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