Das Hotel bietet Frühstück ab 06:00, wir wollen gegen 07:00 auf der Straße sein. Die Fahrt gestern über den Pass hat uns auf der Abfahrt so viel Energie gegeben, dass wir noch knapp 30% im Akku haben. Wir werden zum nächsten Supercharger fahren und kurz laden.
Nach 10 Min erreichen wir den Supercharger Skeid
Hier gibt es einen Extra Supermarkt, wo ich nach einer neuen Batterie für den Tesla frage. Die gibt es, und wir können nun die Fehlermeldung „Schlüsselbatterie ersetzen“ wegbekommen. Wir lesen noch ein wenig in der Wanderbeschreibung zur Trollkirche:
Der Aufstieg soll nur 90 Minuten dauern – doch irgendwie trauen wir den Norwegern nicht (mehr…). Die Zeitangaben sind aus unserer Sicht immer sehr optimistisch.
Es geht durch einen Nadelwald und wir erreichen Wälder mit Knüppelbirken. Der Weg wird immer steiler. Eine Wegmarkierung haben wir schon länger nicht mehr gesehen, deshalb folgen wir einfach den anderen Fußspuren. Außerdem wird die Aussicht immer besser – auch deshalb kraxeln wir einfach weiter über Stock und Stein. Das letzte Stück hat es dann in sich – riesige schräge Felsplatten, die rutschig sind wie Schmierseife, gilt es zu überwinden. Gegenseitig versuchen wir uns Halt zu geben, aber einige Flächen sind nicht passierbar und so müssen wir durch das direkt daneben liegende Moor ausweichen.
Zum Glück lassen uns die Wanderstiefel in dem sumpfigen Gebiet nicht im Stich. Das Gelände öffnet sich leicht und wir scheinen bald am Ziel zu sein. An einem Plateau angekommen sind dann auch alle Strapazen schnell vergessen. Ein Blick auf die Uhr verrät uns, dass wir fast zwei Stunden gebraucht haben – bestimmt nur, weil wir soooo gebummelt haben….
Zuvor erreichen wir aber noch den Geirangerfjord, genauer die Aussichtsplattform. Die Fahrt dahin bot uns einiges:

Nachdem wir eine Maut bezahlt haben ging es zum Geiranger Skywalk. Wir hatten wieder Glück, wenn auch nicht alles Glück:
Wir waren bis auf ein Auto allein auf dem Parkplatz. Die Sonne schien, allerdings nur auf dem Skywalk. Rundherum eine Nebelwand.
Also weiter zum Geirangerfjord. Auf der Fahrt hatten wir viel Nebel mit wenigen Meter Sichtweite. Zu allem Überfluss kommen einem ängstliche WoMo Fahrer entgegen, wo dann die Straße schnell eng wird.
Vom Geirangerfjord ging es dann wieder rauf zu einem Pass, der zu den Trollstigen führt.
Trollstigen ist eine der bekanntesten Touristen-Straßen in Norwegen, etwa 20 km südlich von Åndalsnes. Er ist die Nordseite einer Passstraße, die vom Romsdalsfjord nach Süden zum Norddalsfjord führt, einem Seitenarm des Storfjords. Länge: 55 km Gebaut: 31. Juli 1936
Auf der Fahrt hatten wir noch einen schönen Blick auf den Fjord. Ein Kreuzfahrerschiff kam wie für uns bestellt. Die Ansage an die Passagiere konnten wir gut hören. War offensichtlich ein Kahn voller Schwerhöriger…

Dann weiter, Tunnel, Fähren:

Und jetzt muss ich den Piloten motivieren, ich schreibe schneller als er fährt

Trollstiegen, Kompott im Nebel. Keine 30 m Sicht, ein wenig konnten wir sehen als wir im Tal angekommen sind – man kann nicht alles haben.
Weiter nach Andalsnes, wo wir während der Mittagspause eine karge Mahlzeit einnehmen. Und diese auch noch mit einem dahergelaufenen Vogel teilen!
Von Andalsnes ging es zum Wanderparkplatz zur Trollkirka.
Wir sind um ca. 14:30 losgelaufen, und es waren lediglich vier Autos auf dem Parkplatz. Das Wetter war bedeckt, ungefähr 10°C. Nach einem kurzen ebenen Stück ging es kontinuierlich über Geröll, große Steinplatte und sumpfigem Gras nach oben.
Die Trollkirka befindet sich ganz im Norden von Fjordnorwegen, ist wenig bekannt aber dafür umso spektakulärer. Nur ca. 4 km vom kostenlosen Parkplatz entfernt erreicht ihr die erste von 3 Höhlen in denen unterirdische Wasserfälle aus den Felswänden schießen.Genau diese Höhlen- und Grottenlandschaft, die man mit seiner Stirnlampe bewaffnet entdecken kann, ist das Ziel dieser tollen Wanderung. Man fühlt sich fast wie ein Höhlenforscher, wenn man sich ganz alleine durch die Engstellen zwängt. In Deutschland würde so eine Höhle wahrscheinlich nie ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen für Jedermann zugänglich sein, aber Norwegen ist eben anders.
Der Weg ist im Grunde nicht ausgeschildert, einfach nur bergauf, bis man vor einem eher kleinen Höhleneingang steht.
Mit Taschenlampe und LED Schulterlampe sind wir in die Höhle geklettert. Die Höhle ist in wesentlichen Teilen ein Fluss, es gibt einige Steine auf die man treten kann ohne die Schuhe mit sehr kaltem Wasser zu fluten

Von der Höhle aus kann man noch mal ca. 500 m höher gehen, um zu einem Bergsee zu gelangen. Der war aber teilweise noch zugefroren, und es lag Schnee drauf. Überhaupt kann es eine böse Falle sein in dieser Gegend über Schnee zu laufen. Darunter könnte im ein See mit einer auftauenden Eisfläche sein. Und ob das immer noch jeden trägt? In unserem Fall war alles ok.
Auf dem Rückweg vom See haben die zwei weiteren Höhlen besucht. Genau so abenteuerlich…
Dann das ganze Rückwärts..
Unsere Unterkunft für heute ist ein Apartment in Solsiden, das ist ca. 20 km östlich vom Ende der Atlantikstrasse. Wir sind dann vom Parkplatz nach Bud am Atlantik gefahren, und der Atlantikstrasse gefolgt. Auf den Weg nach Bud haben wir in einem Supermarkt Wasser, Rucola Salat, Tomaten, glutenfreies Knäckebrot und Socken (waren im Angebot) gekauft. Ab Bud ist die Atlantikstrasse relativ unspektakulär.

Das Apartment ist Teil eines Wohnhauses, und modern un großzügig angelegt, und Laden können wir auch.
Fazit des Tages:


Diese Unterkunft war sehr gut, alles da was man braucht. Inklusive „Munition“ für die Kaffeemaschine.